… ist relativ jung, nämlich erst 23 Jahre alt. Aber sie ist bereits bundesweit bekannt, wenn auch nicht so sehr wie eine andere junge Frau, von der in diesem Jahr sogar weltweit die Rede ist. Beide haben ein gemeinsames Anliegen, das auch in der Politik gegenwärtig sehr wichtig genommen wird. Manche halten es sogar für schicksalhaft. Die Niedersächsin der Woche…

…heißt Luisa Neubauer, ist die bekannteste deutsche Klimaschutz-Aktivistin und tritt immer wieder in Talkshows auf, gibt Interviews und repräsentiert damit stärker als alle ihre Mitstreiter den deutschen Part der „Fridays for Future“-Bewegung.

Von Geburt her ist sie Hamburgerin, wuchs dort auf und legte dort ihr Abitur ab. Als Niedersächsin kann sie dennoch gelten, denn seit vier Jahren studiert die junge Frau Geographie an der Georg-August-Universität in Göttingen – unterstützt von zwei Stipendien, darunter einem der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung.

Ausdruck einer veränderten Debattenkultur

Neubauer sieht ihre berühmte Partnerin Greta Thunberg aus Schweden, die als Person eine große Berühmtheit erreicht hat, durchaus kritisch. In einem Interview sagte sie mal, die „Fridays for Future“-Bewegung in Deutschland habe nicht nur ein Gesicht, Personenkult sei abzulehnen. Gleichwohl ist auch Neubauer international unterwegs. Seit 2016 ist sie Jugendbotschafterin der entwicklungspolitischen Lobbyorganisation ONE, im vergangenen Jahr nahm sie am Weltjugendgipfel in Ottawa teil, sie protestierte gegen die Abholzungen im Hambacher Forst, sie war Jugenddelegierte der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen beim Weltklimagipfel in Kattowitz und sie traf den französischen Präsidenten Macron beim EU-Gipfel in Sibiu.

Vor der Europawahl setzte sie sich für die Grünen ein, erntete aber auch Widerspruch. So rügte der Vorsitzende der Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie, Michael Vassiliadis, die Positionen von Neubauer hätten einen „Absolutheitsanspruch“ und würden eine Diskussion daher nicht befördern, sondern eher erschweren.

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Das sind Erwiderungen, die junge Klimaaktivisten in jüngster Zeit immer wieder hören – und die womöglich auch Ausdruck sind für eine veränderte Debattenkultur in Deutschland, bei der es weniger um den Austausch von Argumenten und die Suche nach dem richtigen Weg geht, sondern stärker darum, die eigene Haltung möglichst klar und ungefiltert zu präsentieren.


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Personenkult wie bei Greta Thunberg?

Trotzdem: Die Bewegung „Fridays for Future“ hat auch in der Bundesrepublik eine riesige Resonanz erfahren. Das wurde in dieser Woche, begleitend zum Klimagipfel, erneut deutlich. Ganz wesentlichen Anteil am Erfolg hat auch Luisa Neubauer, auch wenn Kritiker die Gefahr sehen, dass sich auch um diese Studentin – ähnlich wie bei Greta Thunberg – ein Personenkult entwickeln könne, der für die Sache nicht unbedingt vorteilhaft sein müsse.

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Die Rundblick-Redaktion sieht all diese Gefahren und Nachteile durchaus, verleiht Luisa Neubauer trotzdem den Titel „Niedersächsin der Woche“ – ganz einfach deshalb, weil eine Frau aus diesem Bundesland es geschafft hat, die Politik über die Grenzen Deutschlands hinaus wesentlich zu beeinflussen. Glückwunsch dazu!