…ist 43 Jahre alt und damit die Jüngste ihrer Art in Deutschland in der entsprechenden Funktion. Sie ist nicht direkt Politikerin, doch wird sie im neuen Amt, das sie in der vergangenen Woche angetreten hat, viel mit Politikern zu tun haben. Sie hat eine repräsentative Aufgabe, die zeitraubend sein wird – und ihr nur wenig Raum für das lässt, was ihren Beruf eigentlich ausmacht. Die Niedersächsin der Woche…

…heißt Prof. Susanne Menzel-Riedl, ist Hochschullehrerin für Didaktik der Biologie und steht seit dieser Woche an der Spitze der Universität in Osnabrück mit ihren rund 14.000 Studenten.

Susanne Menzel-Riedl – Foto: Universität Osnabrück/Uwe Lewandowski

Sie ist damit gegenwärtig die jüngste Hochschulpräsidentin Deutschlands und zeigt am Beispiel der eigenen Person, wie stark Frauen in der Wissenschaft vertreten sind und mittlerweile auftreten können. Menzel-Riedl folgt auf den bisherigen Uni-Präsidenten Wolfgang Lücke, der auf eine neue Bewerbung für die Spitzenposition verzichtet hatte.

Uni-Präsidenten genießen viel Einfluss

Anders als in den achtziger Jahren sind Uni-Präsidenten in Niedersachsen gegenwärtig nicht mehr nur Repräsentanten, die in allen ihren Entscheidungen auf die Mehrheitsbildung in vielen, teilweise unübersichtlich großen Gremien angewiesen sind. Vor Jahren wurde die Stellung der Uni-Präsidenten gestärkt, sie können auch auf das Angebot an Lehrangeboten und Studiengängen entscheidenden Einfluss nehmen und gestalten.

Sie sind damit zu formal durchaus starken Figuren ausgestattet worden – und die Autorität, die ein Hochschulpräsident entfaltet, hängt dann immer von seinem Geschick ab, die unterschiedlichen Strömungen an der Universität gut einbinden und zusammenführen zu können.

Menzel-Riedl bevorzugt die kleinere Uni

In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur verriet Menzel-Riedl, dass sie Rufe an die größeren Universitäten in Gießen oder Köln abgelehnt habe. Die Uni Osnabrück mit ihren überschaubaren Strukturen sei passend, denn sie liebe es, die meisten Mitarbeiter persönlich zu kennen und mit Namen begrüßen zu können.

Sie lebt im nordrhein-westfälischen Münster, 30 Bahnminuten von Osnabrück entfernt. Ihr Mann arbeitet in Dortmund, das paar hat zwei Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren.

 

Vom Studium in Münster, im Senegal und den USA…

In einem kleinen Ort bei Siegen ist sie aufgewachsen, hat mit 14 das erste Mal eine Stadt gesehen – und ging dann aber in die große weite Welt. Sie studierte Biologie, Pädagogik und Englisch in Münster, im Sengal und in den USA. Danach wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Göttingen, dann 2008 Juniorprofessorin in Osnabrück und ab 2011 dann Professorin für Biologie-Didaktik.

…an die Spitze der Uni Osnabrück

In den vergangenen drei Jahren hat sie als Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung an der Uni Osnabrück gewirkt. Für diesen interessanten Karriereweg bekommt sie von der Rundblick-Redaktion den Titel „Niedersächsin der Woche“ verliehen. Glückwunsch dazu!