…sitzt erst seit anderthalb Jahren im Landtag, ist aber in ihrer Fraktion unbestreitbar ein Aktivposten. Zu verschiedenen Themen prescht sie immer wieder vor, tut das auf ihre jugendliche, unverkrampft wirkende Art. In dieser Woche hat sie einen Antrag zur Frauenförderung in den Parlamenten formuliert: Die anderen Parteien sollten zustimmen, die Chancen und Möglichkeiten eines Paritätsgesetzes über eine Enquetekommission auszuloten. Die Niedersächsin der Woche heißt…

…Imke Byl, ist 25 Jahre alt und gehört der Fraktion der Grünen im Landtag an.

Als eine der jüngsten Landtagsabgeordneten kümmert sie sich vor allem um Umweltthemen und um das Thema Gleichberechtigung. In dieser Woche fiel auf, wie engagiert und überzeugend sie die Forderung ihrer Landtagsfraktion nach einer Enquetekommission zum Paritätsgesetz vortrug. „Macht, Zeit und Geld sind ungerecht verteilt“, sagte sie kurz und knapp – und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich. Bei der Verteilung der Macht wolle man nun etwas ändern. Auffällig sei nämlich, dass 70 Prozent der Landtagsabgeordneten Männer sind – und der Anteil dieses Geschlechts in den Kommunalvertretungen liege noch einmal höher. Auf welche Weise nun in Niedersachsen mit gesetzlichen Vorgaben (wie in Brandenburg, vielleicht aber auch anders) dieser Zustand verändert werden kann, solle sorgsam ausgelotet werden.

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Byl und ihre Fraktion möchten das nun nicht der Landesregierung überlassen – zumal wegen der abwartenden Haltung der CDU zu dem Thema fraglich sei, ob kurzfristig überhaupt ein gemeinsamer Vorschlag der SPD/CDU-Koalition oder aber der Landesregierung präsentiert wird. Das Parlament selbst solle das Problem bei den Hörnern packen mit einer Enquetekommission, in der Abgeordnete und Wissenschaftler – auch Verfassungsrechtler – das Für und Wider der einzelnen Modelle abklopfen könnten.

Streiterin für Klimaschutz, Ökologie und Gleichberechtigung

„Ohne gleichberechtigte Parlamentes kann es keine gleichberechtigte Politik geben“, sagt die Grünen-Abgeordnete – und hofft auf erste Resultate der Überlegungen schon bis Sommer 2020, damit anschließend die nötigen gesetzlichen Änderungen auf den Weg gebracht werden könnten. Ähnlich entschlossen und vehement streitet die 25-Jährige auch für mehr Klimaschutz, gegen Plastikmüll im Meer und für eine stärker ökologisch ausgerichtete Politik.

Byl stammt aus Gifhorn, studierte Umweltwissenschaften in Lüneburg und schloss das mit dem Bachelor ab. Ein Auslandssemester hatte sie im lettischen Riga verbracht. Ein Masterstudium zur Umweltmodellierung in Oldenburg schloss sich an. Sie arbeitete in Hochschulgruppen und führte zwischen 2015 und 2017 die Grüne Jugend in Niedersachsen. Bei den Grünen wird sie zu den Talenten gezählt, auf die sich die Fraktion in den kommenden Jahren stützen kann.

Glückwunsch der Rundblick-Redaktion zur Wahl zur „Niedersächsin der Woche“!