Im Bülstedter Ortsteil Steinfeld im Kreis Rotenburg hat es keine Wolfsattacke gegeben. Durch eine DNA-Analyse konnte nicht nachgewiesen werden, dass der Gärtner am Friedhof von einem Wolf gebissen wurde. Das teilte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies in Hannover mit.  Am Pullover des Mannes konnten Haare und Speichel von Katze und Hund festgestellt werden, vor Ort wurden Reh-Haare gefunden.

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Der Mann habe in der Befragung bei der Polizei und von Mitarbeitern des Wolfsbüros nicht direkt von einem Wolf gesprochen, er sagte lediglich, ein großes Wildtier habe ihn gebissen, als er gerade an der Außenmauer des Friedhofs in Bülstedt kniete. „Ich hätte mir mehr Klarheit gewünscht“, sagte Lies über das Ergebnis der Probe. Als Folge müsse man nun vor Ort Hinweise sammeln, ob dort wilde Hunde frei herumlaufen, die ein Problem darstellten. Allerdings will er auch das dort lebende Wolfsrudel stärker in den Blick nehmen. Das Rudel soll jetzt in einer „Ad-hoc“-Aktion mit Sendern ausgestattet werden. „Auch das kann Monate dauern, denn Wölfe zu fangen ist sehr schwierig. Allerdings werden wir sofort damit beginnen, um auch zu zeigen, dass wir Vorfälle wie diesen ernst nehmen und handeln“, sagte Lies.

Zuvor hatte Lies sich dafür ausgesprochen, prüfen zu lassen, ob und ab wann die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht helfen könne, um zum Beispiel Fragen von Zuständigkeiten und Befugnissen zu lösen. Damit könne er aber immer noch nicht automatisch bejagt werden. „Der Wolf ist streng geschützt. Wir kommen jedoch angesichts der deutlich zunehmenden Population eines Tages in Bereiche, in denen auch eine Bestandsregulierung notwendig ist“, meinte Lies.

Der naturschutzpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Christian Meyer, warf Lies „mit der Abgabe der Zuständigkeit ans Landwirtschaftsministerium eine reine Placebo-Politik“ vor. Eine Aufnahme ins Jagdrecht erschwere die Abschüsse von Problemwölfen eher und sorge für viel Bürokratieaufwand, da jeder Revierinhaber die Entnahme eines Problemwolfs genehmigen müsste. .