Michael Hans Höntsch (67), ehemaliger SPD-Landtagsabgeordneter, ist am Wochenende am Rande einer Pro-Palästina-Protestaktion in Hannover von einem der Demonstranten zu Boden gestoßen worden. Der offenbar gewaltbereite Mann habe zuvor noch einer Ordner-Binde getragen und sei durch „Allahu Akbar“-Rufe aufgefallen. Das schilderte Höntsch, der sich an einem stillen Gegenprotest von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde beteiligt hatte, tags darauf in einer Videobotschaft auf Facebook.

Michael Hans Höntsch | Foto: Facebook

Wie Medien berichten und Bilder in den sozialen Netzwerken unterstreichen, wurden auf der Pro-Palästina-Demo auf dem Kröpcke wiederholt antisemitische und israelfeindliche Parolen skandiert und auf Plakaten präsentiert. Höntsch erklärte dazu weiter, man müsse den Antisemitismus nicht von außen nach Deutschland holen, er sei hier zuhause und gehe auch von Deutschland aus. Die Teilnehmer der Palästina-Demonstration beschrieb er als vorwiegend junge Menschen, die deutsche Staatsbürger mit arabischem Migrationshintergrund seien.

Sein eigenes Verhalten wertete Höntsch anschließend als „nicht verantwortlich“ und „naiv“ – es sei für ältere und vor allem schwerbehinderte Menschen nicht zu empfehlen, sich in der Nähe einer solchen „Hetzkundgebung“ aufzuhalten, da von den Männern dort unmittelbar Gefahr ausgehe, weil sie gewaltbereit seien.