Wie hoch sind die Schadstoff-Immissionen in der Umgebung von Erdgasförderanlagen? Das möchte die Erdgas-Industrie für Niedersachsen nun verlässlich ermitteln lassen. Mit einem landesweiten Luftmonitoring sollen die Immissionswerte von Schadstoffen, den sogenannten aromatischen Kohlenwasserstoffen, ermittelt und analysiert werden, erklärte der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) gestern in eine Pressemitteilung. Ab dem zweiten Quartal des kommenden Jahres, also frühestens ab April 2020, soll dafür ein Ingenieurbüro unabhängige Untersuchungen vornehmen. Der Verband reagiert damit offenbar auch auf die anhaltenden Proteste von Anwohnern, die eine Gesundheitsgefährdung durch die Erdgasförderung befürchten. „Mit dieser landesweiten und unabhängig durchgeführten Messkampagne erwarten wir faktenbasierte Bewertungen zu Emissionen der Erdgasförderbetriebe“, sagte Ludwig Möhring, Hauptgeschäftsführer des BVEG. „Zugleich können wir das gestiegene und nachvollziehbare Interesse der Bürger an Transparenz in den Förderregionen adressieren.“ Dies entspreche dem „Anspruch an eine umweltverträgliche und verantwortungsvolle Förderung“, so Möhring.

Wie der BVEG darlegt, sollen für die Untersuchungen rund 70 Messpunkten in Niedersachsen ausgewählt werden. Dabei werde man diejenigen Wohngrundstücke mit der geringsten Entfernung zu Erdgas-Förderanlagen ermitteln. Anschließend sollen die zuständigen Behörden, Landkreise, Gemeinden und Anwohner mit einbezogen werden, kündigt der Branchenverband an.