Julia Hamburg, Niedersachsens Kultusministerin, bezeichnet die Ergebnisse der neuen Pisa-Studie als „besorgniserregend“. In der internationalen Vergleichsstudie schneiden die deutschen Schüler diesmal so schlecht ab wie nie; in Mathematik landen sie auf dem 25. Platz.

Kultusministerin Julia Hamburg | Foto: MK/Sven Brauers

Ministerin Hamburg sieht das absinkende Leistungsniveau in einer zunehmend heterogeneren Schülerschaft sowie den pandemiebedingten Schulschließungen begründet. Die Pisa-Studie habe zudem aufgezeigt, dass die soziale Herkunft noch immer einen großen Einfluss auf den schulischen Erfolg habe. Die Ministerin verweist in diesem Zusammenhang auf das Startchancen-Programm des Bundes, das mithilfe eines Sozialindex Schulen in Problemvierteln gezielt fördern soll. Um die Grundkompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen zu erhöhen, soll die Gesamtstundenzahl in der Grundschule ab dem kommenden Schuljahr um drei Stunden erhöht werden, kündigte Hamburg an.

Quelle: OECD

Christian Fühner, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, führt neben den Corona-Beschränkungen auch den Lehrermangel als Begründung ins Feld. Außerdem sagt er: „Die Basiskompetenzen müssen möglichst frühzeitig gestärkt und die Sprachförderung ausgebaut werden. Besonders um Schüler mit Migrationshintergrund besser zu fördern.“

Imke Haake, Generalsekretärin der FDP Niedersachsen, wähnt derweil die „Volksverdummung auf dem Vormarsch“ und sieht einen Zusammenhang zur Abschaffung von Schulnoten und einer damit einhergehenden Leistungsnivellierung.



„Eine ganze Generation wird bildungspolitisch im Stich gelassen“, kritisiert Olaf Brandes, Geschäftsführer der Stiftung Niedersachsen-Metall. „Schon jetzt bemängeln zahlreiche Unternehmen die Defizite in der fachlichen und persönlichen Entwicklung ihrer Nachwuchskräfte. Diese Entwicklung wird weiter zunehmen, wenn sich die schulische Ausbildung nicht spürbar verbessert.“