Malte Diehl, Landesvorsitzender des Fahrgastverbands „Pro Bahn“, fordert vom Land ein hartes Vorgehen gegen die Bahn-Tochter „Start Niedersachsen-Mitte“ aus Uelzen. Auch vor einer Kündigung des Verkehrsvertrages dürfe die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) nicht zurückschrecken, nachdem andere Sanktionen keine Stabilisierung der Lage herbeigeführt hätten.

Die Regionalbahn 79 verlässt Bad Salzdetfurth auf ihrer Fahrt nach Bodenburg. | Foto: Start Niedersachsen-Mitte

„Start Niedersachsen-Mitte“ betreibt seit Dezember 2021 das „Dieselnetz Niedersachsen-Mitte“. Dazu gehört das Heidekreuz mit den Strecken Bremen-Soltau-Uelzen und Hannover-Soltau-Buchholz sowie die Weser-Bahn/Lammetalbahn (Hildesheim-Hameln-Bünde/Herford). Seit der Übernahme reißt die Kritik an dem Unternehmen nicht ab: Zugausfälle, Verspätungen und schlechte Fahrgastinformationen führten auch dazu, dass die LNVG dem unzuverlässigen Verkehrsunternehmen im November 2022 eine Vertragsstrafe in Höhe von 2,7 Millionen Euro aufbrummte. Im Juli 2023 folgte eine Abmahnung, weil „Start Niedersachsen-Mitte“ immer noch nicht die vereinbarte Leistung ablieferte.

„Besonders im Heidekreuz ist die Situation weiterhin unzumutbar“, kritisiert Diehl. Er wirft dem Unternehmen vor, dass die schlechte Fahrzeugverfügbarkeit, die der Hauptgrund für Zugausfälle und andere Probleme sei, hausgemacht ist. Dem Bahn-Tochterunternehmen gelinge es nicht, die Wartung seiner verhältnismäßig großen Fahrzeugreserve zuverlässig zu organisieren. Außerdem wundert sich der „Pro Bahn“-Landesvorsitzende darüber, dass man sich innerhalb des Bahn-Konzerns nicht mit Fahrzeugen aushilft.