Nach der Ablehnung einer Übergangsfrist für die Ferkelkastration ohne Betäubung im Agrarausschuss des Bundesrates will die Landesregierung versuchen, mit anderen Ländern doch noch einen Kompromiss zu finden. „Alle Länder hätten die Möglichkeit, bis Freitag einen Plenarantrag einzureichen“, sagte eine Sprecherin des Agrarministeriums. Die Erfolgsaussichten werden in der Landesregierung allerdings eher skeptisch gesehen. „Ich gehe davon aus, dass das niedersächsische Landwirtschaftsministerium auch weiterhin mit den anderen Bundesländern engagiert im Gespräch ist. Wenn man die anderen Länder aber nicht überzeugen kann, muss man sich den Gegebenheiten fügen“, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Mittwoch in Hannover. Der Bundesrat wird am 21. September endgültig entscheiden.

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Ändert sich im Bundesrat nichts mehr, dann müssen ab 2019 Ferkel betäubt werden, wenn sie kastriert werden sollen. Hintergrund ist eine Änderung des Tierschutzgesetzes, die der Bundestag bereits vor fünf Jahren beschlossen hatte. Neben Niedersachsen hatten sich auch Bayern und Mecklenburg-Vorpommern für eine Übergangsfrist ausgesprochen. Agrarministerin Barbara Otte-Kinast hatte sich gestern über die Ausschuss-Entscheidung „maßlos enttäuscht“ gezeigt. Sie befürchtet, dass dadurch in vielen Familienbetrieben keine Sauen mehr gehalten werden könnten. Aus verschiedenen Gründen sei es derzeit noch nicht möglich, die bekannten Alternativen der Ferkelkastration ohne Betäubung flächendeckend umzusetzen.