(rb) Hannover. Bereits seit November erfasst die Polizei in Niedersachsen erstmals „Straftaten mit Flüchtlingsbezug“. Kriminelle Flüchtlinge verstärkt ins Visier zu nehmen, ist nach Angaben des Innenministeriums eine Folge des starken Zustroms von Asylbewerbern in der zweiten Jahreshälfte 2015, die im Herbst zu der Entscheidung geführt habe, eine solche Statistik zu führen, um ein gesichertes Lagebild zu bekommen. Bis dahin waren nur Straftaten in Erstaufnahme- und Notlagern erfasst worden. Im Vorgangsbearbeitungssystem Nivadis werden jetzt zusätzlich Straftaten gegen Flüchtlinge und solche durch Flüchtlinge registriert. Diese Daten stünden nun seit Anfang November allen Polizeibeamten zur Verfügung, sagte ein Ministeriumssprecher in Hannover. Nach seinen Angaben seien Diebstähle und sexuelle Übergriffe, die vor allem von Arabern und Nordafrikaner begangen würden, schon seit längerer Zeit bekannt und würden „mit Sorge“ beobachtet. Gleichwohl sei es in Niedersachsen zu keinerlei Exzessen gekommen, die „nur annähernd“ an die Ereignisse von Köln in der Silvesternacht heranreichten. Berichtet werde vor allem von Belästigungen junger Frauen in Hannover im und um das Rotlicht-Viertel einschließlich der dortigen U-Bahn-Stationen.