Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann lehnt einen Vorschlag der Kassenärztlichen Vereinigung strikt ab. Deren Vorstandschef Mark Barjenbruch hatte die Idee formuliert, eine Gebühr von 50 Euro für jeden Patienten einzuführen, der in die Notaufnahme geht. Damit will Barjenbruch überflüssige Besuche in der Notaufnahme von Krankenhäusern verhindern.

Reimann bezeichnet das als Eintrittsticket für Patienten. Es könne nicht auf Kosten der Patienten gehen. Zugleich erinnerte eine Sprecherin Reimanns daran, dass die Kassenärztliche Vereinigung selbst auch für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung zuständig sei. Dazu gehöre auch, dass sie die Notrufnummer des Bereitschaftsdienstes weiter publik macht.

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Barjenbruch hofft dagegen, dass die Gebühr einen Umleitungseffekt zur Folgen haben könnte. „Wenn 90 Prozent der Patienten in der Notaufnahme keine Notfälle sind, muss das eine Option sein“, sagte er einer Zeitung. Die Notfallambulanzen seien dazu da, schwer kranken Menschen zu helfen – deshalb sei eine Priorisierung unabdingbar.