Wilhelm von Gottberg (80), AfD-Bundestagsabgeordneter aus Schnega (Kreis Lüchow-Dannenberg), ist vom Vize-Landesvorsitzenden der Partei, Uwe Wappler aus Oyten (Kreis Verden), massiv unter Druck gesetzt worden. In einer Mail, die dem Politikjournal Rundblick vorliegt, fragt Wappler seinen Parteifreund, ob dieser „auch ein Verräter und somit eine Schande für Deutschland“ sei.

Von Gottberg, der in der Vertriebenenarbeit aktiv ist, tue „immer so preußisch“. Dann zitiert Wappler einen historischen Vergleich. Der Große Kurfürst habe 1672 einen Obristen, der gute Kontakte zum König von Polen hatte, entführen und hinrichten lassen. „

Das hat er gut gemacht“, schrieb Wappler und fügte an von Gottberg hinzu: „Stehst Du auch in seiner Tradition? Ich grüße Dich und wünsche Dir Gesundheit und ein langes Leben.“ Die Mail, die in AfD-Kreisen Verbreitung fand und von vielen als direkte Bedrohung interpretiert wurde, soll inzwischen auch den AfD-Bundesvorstand auf den Plan gerufen haben, denn Wappler ist zugleich auch Mitarbeiter der AfD-Bundestagsfraktion. Angeblich hat Wappler anschließend versucht, sich beim Empfänger der Mail zu entschuldigen.