Heiligenstadt kündigt Rückzug an
Niedersachsens Kultusminister Frauke Heiligenstadt zieht sich zurück. „Ich stehe für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung“, sagte sie soeben in der Landespressekonferenz in Hannover. Dies habe sie Ministerpräsident Stephan Weil in dieser Woche mitgeteilt.
Es habe in der Bildungspolitik viele Angriffe gegeben. „Meine Person ist dabei auch Ziel von Kritik geworden, teilweise persönliche Kritik, sehr harte Kritik. Ob das im Ton so richtig war, müssen andere bewerten“, sagte die Ministerin. Sie müsse auch selbstkritisch sagen, dass der Umgang mit den Gymnasiallehrern zu Beginn der Legislatur nicht gut gewesen sei. „Dafür habe ich Lehrgeld bezahlt.“ Das Amt werde sie so lange wahrnehmen, bis ein neuer Minister vereidigt sei. Ihr Abgeordnetenmandat will sie annehmen.
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Möglicherweise will Heiligenstadt damit doch noch den Weg für eine Ampel freimachen. „An meiner Person haben sich viele gerieben, vielleicht denken einige jetzt über Koalition nach“, sagte sie. Vor allem die Bildungspolitik war zuvor Streitthema im Wahlkampf. Die Kultusministerin musste vor allem für Mängel in der Unterrichtsversorgung und Probleme bei der Einführung der Inklusion Kritik einstecken.
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