Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) will vermeiden, dass die neue Landeszentrale für politische Bildung nahtlos an die Arbeit der vor zwölf Jahren von der damaligen CDU/FDP-Landtagsmehrheit abgeschafften Vorgängerinstitution anknüpft. „Wichtig ist, dass wir eine zeitgemäße politische Bildungsarbeit leisten“, sagte die Ministerin dem Rundblick. Es solle nicht primär darum gehen, als Landeszentrale Podiumsdiskussionen oder Vortragsveranstaltungen anzubieten, auch in der Herausgabe von Publikationen solle kein Schwerpunkt liegen. „Ich denke eher, es geht um die Unterstützung von Organisationen, die ihrerseits politische Bildungsarbeit leisten – Gewerkschaften, Erwachsenenbildungseinrichtungen, Jugendringe, Sozialverbände oder Schulen“, fügte Heinen-Kljajic hinzu. Der Name allerdings wird von der früheren Behörde entliehen, er lautet wieder „Landeszentrale für politische Bildung“. Darauf hat sich die Koalition nach eingehender Diskussion festgelegt.

"Zeitgemäße politische Bildungsarbeit" soll nach dem Willen von Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Klajić  in der neuen Landeszentrale stattfinden - Foto: Grüne im Landtag Nds.

„Zeitgemäße politische Bildungsarbeit“ soll nach dem Willen von Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Klajić in der neuen Landeszentrale stattfinden – Foto: Grüne im Landtag Nds.

Die Landeszentrale soll gegen Ende dieses Jahres mit zunächst neun Mitarbeitern starten, ein Gebäude ist noch nicht gefunden. „Wir haben mehrere Immobilien in Hannover im Blick“, erklärte die Ministerin. Die Stelle des Direktors, die entsprechend der Besoldungsgruppe A 16 eingestuft wird, ist derzeit ausgeschrieben, Interessenten sollen sich bis 24. August im Wissenschaftsministerium melden. Gesucht wird jemand mit abgeschlossenem Hochschulstudium, Leitungserfahrung und Erfahrung in der Bildungsarbeit, sowie mit Medienkompetenz. Bei der Auswahl unter den Bewerbern will das Wissenschaftsministerium alle Landtagsfraktionen einbeziehen. Der Eindruck soll vermieden werden, dass parteipolitische Gesichtspunkte bei der Entscheidung eine Rolle spielen. Die frühere Landeszentrale litt unter dem – womöglich unberechtigten – Ruf, eine Auffangstation für Beamte zu sein, die an anderen Stellen nicht mehr gebraucht werden. Heinen-Kljajic sagte, das neue Team der Landeszentrale solle sich vor allem mit neuen Medien auskennen und Netzwerke knüpfen können.