Holger Hennies, Präsident des Landvolks Niedersachsen, ist verärgert angesichts der jüngsten Kabinettsentscheidung zur Änderungsverordnung wegen der „roten Gebiete“. „Wir sind schwer enttäuscht, dass das niedersächsische Landwirtschaftsministerium trotz des von Ministerin Miriam Staudte geäußerten Verständnisses für unsere Sorgen und Kritikpunkte keine Anpassungen am bisherigen Vorgehen vorgenommen hat“, erklärt der Landvolk-Präsident.

Landvolk-Präsident Holger Hennies ärgert sich über die Ausweitung der „roten Gebiete“. | Foto: Landvolk

Die Staatskanzlei in Hannover hatte am Dienstag mitgeteilt, dass in Niedersachsen sich die so genannten „roten Gebiete“, in denen Äcker, Weiden und Wiesen nur noch mit einer um 20 Prozent reduzierten Stickstoffmenge gegenüber ihrem Düngebedarf gedüngt werden dürfen, in Kürze rund um die Hälfte vergrößern werden. „Die letzte Änderung war erst vor zehn Monaten, insgesamt ist es innerhalb von nur vier Jahren schon die dritte Anpassung der Ende 2019 erstmals festgelegten ,roten Gebiete‘“, sagte Hennies.

So werde vom ebenfalls zuständigen Umweltministerium weiter mit einem völlig ungeeigneten und von der EU deutlich kritisierten Netz an Grundwassermessstellen gearbeitet und eine fachlich völlig ungeeignete Methodik der Abgrenzung verwendet. „Zudem werden jetzt die ,roten Gebiete‘ auch noch mit einer Begründung erweitert, die auf wenige Einzelmessungen und einer nicht ausreichend erprobten Berechnungsmethodik des Nitrateintrags beruht“, bemängelt der Landvolk-Präsident.