Carsten Mühlenmeier, Präsident des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), will die Sicherheitsbestimmungen für Tiefbohrungen und Rohrleitungen in Niedersachsen deutlich verschärfen. Zu diesem Zweck hat seine Behörde die „Tiefbohrverordnung“ (BVOT) überarbeitet. Zentrale Punkte der Neufassung sind die regelmäßige Kontrolle von Bohrungen und Rohrleitungen durch externe Experten, kontinuierliche Druckmessungen und Speicherung der erhobenen Daten sowie eine verschärfte Anzeigepflicht von Auffälligkeiten.

LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. | Foto: LBEG/Eike Bruns

„Wir haben einen aktuellen Standard geschaffen, der die Sicherheit in der Erdöl- und Erdgasindustrie signifikant erhöht“, sagt Mühlenmeier. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) betont die Bedeutung der Erdöl- und Erdgasindustrie für Niedersachsen. „Gerade deshalb mussten wir aus Ereignissen wie der Leckage von Emlichheim unsere Lehren ziehen. Und das haben wir getan“, sagt Althusmann. Die Verbandsbeteiligung mit insgesamt 14 Verbänden aus Industrie, Gewerkschaft und Naturschutz hat bereits stattgefunden. Letzter Schritt vor Inkrafttreten der neuen BVOT ist das sogenannte Notifizierungsverfahren bei der EU, das voraussichtlich drei Monate dauern wird.

Im Juli 2021 sind in Emlichheim (Grafschaft Bentheim) rund 1.500 Liter Synthetik-Öl ausgetreten. So etwas soll sich laut Landesregierung nicht wiederholen dürfen. | Foto Wintershall Dea