Immer wieder geraten Landwirte bei Politik und Gesellschaft in die Kritik, vor allem solche, die Lebensmittel auf konventionelle Weise anbauen. Doch das scheint bei der Berufswahl junger Menschen in Niedersachsen kaum eine Rolle zu spielen. Der Ausbildungsberuf Landwirt erfreut sich sogar steigender Beliebtheit. 2070 angehende Landwirte bereiten sich derzeit auf den Beruf vor. Zum Vergleich: 2010 sind nur 1713 junge Niedersachsen in eine Karriere auf dem Bauernhof gestartet.

Zudem ist Niedersachsen bundesweiter Spitzenreiter bei der Ausbildung, dem Bauernverband Landvolk zufolge lernt jeder fünfte deutsche Landwirt auf einem niedersächsischen Hof. Jörn Ehlers, Landvolk-Vizepräsident und Vorsitzender des Bildungsausschusses im Verband, führt das Interesse auf mehrere Faktoren zurück: „Landwirte schätzen an ihrem Beruf die Vielseitigkeit. Bauern arbeiten in der Natur, mit Tieren, und sie nutzen innovative Technik“, sagte er dem Rundblick. Wer keinen reinen Bürojob suche, orientiere sich deshalb oft in Richtung einer landwirtschaftlichen Karriere. „Und die Perspektiven sind ebenfalls gut, da die größer gewordenen Höfe zuverlässige Mitarbeiter suchen.“