Gabriele Ertl, Hydrogeologin beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), meldet eine vorübergehende Entspannung bei den Grundwasserständen in Niedersachsen. Diese hätten sich im Laufe des regenreichsten Winters seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nicht nur erholen können, in einzelnen Regionen gebe es sogar Höchststände.

Der Winter 2023/2024 wird in Niedersachsen als einer der regenreichsten in die Geschichte eingehen. | Foto: LBEG/Eike Bruns

„Unter durchschnittlichen Bedingungen hätte es Jahre gedauert, um die aktuellen Grundwasserstände zu erreichen. Jetzt waren es gerade einmal drei Monate“, sagt LBEG-Grundwasserexperte Axel Lietzow. Laut Ertl ist auch in den kommenden Jahren mit trockeneren Sommern und niederschlagsreicheren Wintern in Niedersachsen zu rechnen.

Die Daten des Niedersächsischen Kompetenzzentrums Klimawandel (NIKO), in dem auch das LBEG mitarbeitet, zeigen, dass im Herbst und Winter zeitweise in einigen Bereichen mehr als doppelt so viel Niederschlag gefallen ist als im langjährigen Mittel. | Quelle: NIKO

Die Hydrogeologin hält es daher für richtig, dass viele Landkreise trotz der derzeitigen Grundwassersituation Allgemeinverfügungen im Sommer weiterhin nicht ausschließen. Bei der Grundwasserneubildung betrachte man ohnehin nicht kurzfristige Zeiträume wie einen Winter, sondern mehrere Jahrzehnte. „Und nach diesen Betrachtungen ist es nötig, den Wasserrückhalt in der Fläche zu verbessern und zukünftig mehr Niederschläge für die Versickerung in den Boden zurückzuhalten“, sagt Ertl.