Eike Bruns, Sprecher des Landesbergamtes, hat die jährlichen Daten der Grundwasserneubildung in Niedersachsen übermittelt. Grundlage war eine durchgehende Trockenperiode zwischen 2011 und 2020, die es „seit Beginn der Modellierung 1961 nicht gegeben hat“. Regional seien die Daten aber recht unterschiedlich.

Im vergangenen Jahrzehnt gab es in Niedersachsen – bezogen auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 – nur unterdurchschnittliche (orange Balken) Grundwasserneubildungsraten. | Grafik: LBEG

Im Ergebnis zeigen sich bei den Grundwasserkörpern am nordöstlichen Rand Niedersachsens wenige Veränderungen, während die Grundwasserkörper in den südlichen Landesteilen und im Besonderen zwischen Hannover und Osnabrück durch die derzeitige Trockenperiode stark negativ beeinflusst werden. Das passt auch mit den derzeitigen Klimaentwicklungen zusammen, in denen die Küste Niedersachsens weiterhin stabile Niederschläge besonders in den Wintermonaten hat. Die Auswertungen des LBEG verdeutlichen, dass sich die Trockenperiode regional sehr unterschiedlich auf Niedersachsen auswirkt.



„Das ist ein beunruhigender Trend“, sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Zwar könne diese Trockenperiode noch nicht als Klimasignal gelesen werden, da laut der World Meteorological Organisation das Mittel von mindestens 30 Jahren das Klima beschreibt. Daher gestaltet sich das Klima von 1991 bis 2020 durch die überdurchschnittlich feuchten Jahre 1993 bis 2002 im 30-Jahres-Mittel relativ durchschnittlich. „Aber wenn sich keine Änderung einstellt, werden wir uns längerfristig mit sinkenden Grundwasserneubildungsraten auseinandersetzen müssen“, betont Mühlenmeier.