Patrick Seegers, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), hat für den Vorstand seiner Organisation eine interessante Vergleichsrechnung präsentiert. Er nimmt Presseberichte über die angebliche längere Lebenszeit von Beamten (im Vergleich zu anderen Berufsgruppen) zum Anlass für ergänzende Hinweise.

Wie alt werden Polizeibeamte? – Foto: Karl-Heinz H. (Archiv)

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung (DIW) haben männliche Beamte eine Lebenserwartung von durchschnittlich 86 Jahren, Arbeiter von 81 – Angestellte und Selbstständige von 83,5 Jahren. Für Frauen seien die Vergleichswerte ähnlich.

Zahlen aus Rheinland-Pfalz wecken Zweifel

Zweifel, dass damit auch Polizeibeamte gemeint sind, gründet die DPolG auf eine Mitteilung der rheinland-pfälzischen Landesregierung im Landtag Ende 2019. Daraus gehe hervor, dass bei Polizei- und Justizbediensteten die Lebenserwartung bei 77 Jahren liegt, obwohl diese Berufsgruppen bei der Einstellung eine höhere Gesundheit und Fitness hätten vorweisen müssen. Aus dem Widerspruch folge, dass Polizisten und Justizbedienstete eine geringere Lebenserwartung hätten als andere Beamte – auch wenn konkrete Zahlen zu Niedersachsen bisher nicht vorlägen.

Die DPolG spekuliert über Gründe, die mit höherem Stress, weniger Ruhephasen während der Arbeit und einem höheren gesellschaftspolitischem Druck zu tun hätten. Jahrelanger Schichtdienst und fehlende Gesundheitsprävention könnten weitere Ursachen sein.