Erst seit zwei Jahren gehört die 46-jährige Juristin Silvia Breher dem Bundestag an. Was seither geschah, kann man schon als Blitzkarriere bezeichnen: Im März 2019 wurde sie zur Landesvorsitzenden der CDU Oldenburg gewählt. Das ist wesentlich mehr als nur ein regionales Amt, denn traditionell spielen die Oldenburger eine wichtige Rolle in der CDU, sie wurde damit automatisch beratendes Mitglied im Bundesvorstand der Partei.

Seit diesem Wochenende nun ist die Mutter dreier Grundschulkinder zugleich Mitglied im Kreis der der fünf Vize-Vorsitzenden der Partei. Sie wurde beim Bundesparteitag in Leipzig mit 82 Prozent gewählt und steht nun auf Augenhöhe neben den Ministerpräsidenten Volker Bouffier und Armin Laschet, der Bundesministerin Julia Klöckner und dem Landes-Innenminister Thomas Strobl. Von diesen fünf ist sie die mit der geringsten Hierarchiestufe.

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In einem Interview, in dem sie frisch und locker wirkte, machte Breher keinerlei Anzeichen, dass sie deshalb einen höllischen Respekt empfinde oder von der Wucht der neuen Aufgabe erdrückt sei. Das wichtigste für sie, sagte Breher, sei „das normale Leben“. Sie stammt von einem Bauernhof, und dort komme es vor, dass Heiligabend im Stall ein Wasserrohr bricht. „Dann ist es vorbei mit dem geplanten Festessen.“ So sei das Leben eben: Es komme oft anders, das müsse man pragmatisch nehmen.

Breher hat ihr Amt der Regional- und der Frauenquote zu verdanken. Da Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin aufstieg und sich aus der Parteiarbeit zurückzog, wurde ein Nachfolge-Bewerber aus Niedersachsen benötigt. Weil für die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer die Frauenquote wichtig ist, musste eine Frau kandidieren. CDU-Landeschef Bernd Althusmann, der den Platz sicher gern eingenommen hätte, verzichtete wegen der Bedingungen. Die Niedersachsen-CDU hielt Ausschau nach Kandidatinnen. Maria Flachsbarth (Hannover) stieß parteiintern auf Vorbehalte, Justizministerin Barbara Havliza (Osnabrück) ließ keinen übergroßen Ehrgeiz erkennen.

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