Continental-Finanzvorständin Katja Dürrfeld ist mit dem Geschäftsjahr 2021 nicht zufrieden. I Foto: Continental

Katja Dürrfeld, seit Dezember 2021 neue Finanzvorständin der Continental AG, hat nach zwei Verlustjahren wieder ein positives Jahresergebnis vorgelegt. Der Autozulieferer und Reifenhersteller aus Hannover erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden Euro und steigerte sich im Vergleich zum Vorjahresergebnis um 2,4 Milliarden Euro. Trotzdem sagte Dürrfeld: „Mit dem aktuellen finanziellen Abschneiden sind wir nicht zufrieden.“ Die Geschäftsfelder Reifen und ContiTech hätten zwar trotz massiver Kostensteigerungen ein gutes Ergebnis erzielt. Der wichtigste Unternehmensbereich Automotive lag aber aufgrund der weltweit niedrigen Autoproduktion nur knapp in der Gewinnzone. „Die Lage bleibt insgesamt angespannt. Die Marktentwicklung gibt uns jedoch Anlass, verhalten optimistisch auf die Geschäftsentwicklung zu blicken“, sagte CFO Dürrfeld.

Russland-Geschäft macht weniger als ein Prozent vom Konzernumsatz aus

Die Finanzvorständin erwartet für 2022 zwar einen Umsatzanstieg auf 38 bis 40 Milliarden Euro (2021: 33,8 Milliarden Euro). Allerdings rechnet sie auch mit zusätzlichen Beschaffungs- und Logistikkosten in Höhe von 2,3 Milliarden Euro. Konzernchef Nikolai Setzer kündigte an, dass Continental die Produktion in seinem einzigen Werk in Russland vorerst aussetzen wird. Die rund 1300 Mitarbeiter in Kaluga wolle man aber nicht im Regen stehen lassen. „Derzeit prüfen wir, wie wir ihre Grundabsicherung gewährleisten können“, sagte Setzer. Einen kompletten Rückzug aus dem russischen Markt wollte der Vorstandsvorsitzende nicht zusagen. „Die Situation ist extrem dynamisch, sie verändert sich jeden Tag, jede Stunde“, meinte Setzer. Laut Dürrfeld macht das Russland-Geschäft weniger als ein Prozent des Konzernumsatzes aus.