Licht am Horizont für die insolventen Nordseewerke in Emden: Die Fosen-Werft ist laut Wirtschaftsministerium bereit, vor Ort weiterzumachen und die 85 betroffenen Mitarbeiter zu übernehmen. Die Werft habe auch ein Interesse daran, die qualifizierten Mitarbeiter zu halten. Denkbar sei die Gründung einer neuen Gesellschaft, für die der Werft zufolge auch schon neue Aufträge in Aussicht seien, sagte Staatssekretär Berend Lindner am Dienstag im Unterausschuss Häfen und Schifffahrt des Landtags. Ziel dabei sei es, mit neuen Mitgesellschaftern weiterzuarbeiten. Vor der Insolvenz war es zwischen den Gesellschaftern zu unüberbrückbaren Differenzen gekommen. Diese Differenzen seien damals nicht absehbar gewesen, sagte Lindner. Es erschließe sich ihm von außen nicht, worüber sie sich in kurzer Zeit dermaßen zerstritten haben könnten.

FDP: Begründete Skepsis ist angebracht

Bernd-Carsten Hiebing (CDU) und Meta Janssen-Kucz (Grüne) mahnten, es laufe ein wenig die Zeit weg. Die Gehälter sind laut Lindner rückwirkend von Dezember bis einschließlich Februar gesichert, allerdings nicht länger. Es gebe bei der Fosen-Werft aber das Interesse, möglichst schnell mit Ablauf der Drei-Monats-Frist weiterzukommen. Der CDU-Politiker Ulf Thiele sieht jetzt beim Grundstückseigentümer eine Schlüsselrolle. Er müsse definieren, wie er sich die Verträge für künftige Mieter vorstellt. Zudem brauche die Fosen-Werft weitere Investoren. Für FDP-Fraktionsvize Jörg Bode gibt es aber in Bezug auf die aktuellen Aussichten eine begründete Skepsis. „Es gibt einen Investor, der bisher nicht in der Lage war, eine Lösung ohne den Gang in die Insolvenz zu stemmen. Das lässt Zweifel an der finanziellen Schlagkraft der Fosen-Gruppe aufkommen“, sagte Bode. Thiele kritisierte dagegen, es sei nicht angebracht, ohne Hintergrundinformationen über die Finanzkraft potenzieller Investoren zu spekulieren.