Historiker versuchen ja immer wieder, die großen Linien der Geschichte zusammenzubringen, und vielleicht ist es ja kein Zufall, dass der heute beginnende Lockdown mit dem 265. Geburtstag von Marie-Antoinette zusammenfällt. Optimisten könnten angesichts dieser Tatsache sagen, dass Lockdown immer noch besser ist als Kopf-Down.

Andererseits ist der Lockdown bei vielen so unbeliebt wie einst Marie-Antoinette, die vermutlich in den kommenden Wochen ihre Schwierigkeiten hätte. Denn ein Leben ohne Partys wäre für die Königin nur schwer zu ertragen gewesen. Immerhin haben die Friseure noch geöffnet, schließlich mochte sie extravagante Frisuren.

Feierwütig und mit null Bock auf die Hofetikette: Marie-Antoinette – Foto: powerofforever/GettyImages

Nichts destotrotz hätte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil Marie-Antoinette wohl deutlich gemacht, wo es in den kommenden Wochen langgeht. Das hat er am Freitag in einer kraftvollen Rede im Landtag getan, die es in Sachen Corona nicht an Deutlichkeit vermissen ließ. Eine kleine Audio-Zusammenfassung der Landtagsdebatte in der Sondersitzung hören Sie hier:

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Leichte Verwirrung gab es am Wochenende immer wieder bei Schülern, Eltern und Lehrern in Bezug auf die Corona-Neuregelungen in den Schulen. Möglicherweise muss die eine oder andere Schule zu Wochenbeginn ins Szenario B, und die Maskenempfehlung wird wohl weitgehend einer Maskenpflicht weichen, auch wenn viele Schüler von der aktuellen Gesichts-Etikette in etwa so viel halten wie einst Marie-Antoinette von der Hofetikette. Was das Kultusministerium jetzt vorgibt und was Gewerkschaften und Elternvertreter fordert – heute im Rundblick.

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Man muss wiederum kein Historiker sein um zu wissen, dass der französische Hof dem Thema Bürgerentscheiden im 18. Jahrhundert eher skeptisch gegenüberstand. Heute ist das natürlich anders, aber nicht jeder Bürgerentscheid ist von Vorteil, meint man in der GroKo und plant eine kleine, aber feine Änderung. Schon heute können die Bürger vor Ort nicht über alles abstimmen – nun soll noch ein heikler Punkt hinzukommen. Welcher es ist, lesen Sie heute bei uns.


Rundblick online

Die Niedersächsin des Monats

Sie startete vor drei Jahren nicht unbedingt als Überfliegerin in ihrem Amt, doch inzwischen hat sie sich viel Anerkennung erworben. In ihrem Ressort muss sie seit längerem viele Spannungen aushalten, die Interessen der verschiedenen Lager stehen sich oftmals diametral entgegen. Artikel lesen


„Mein Herr, ich bitte Sie um Verzeihung, ich tat es nicht mit Absicht.“ Das waren die letzten Worte Marie-Antoinettes am 16. Oktober 1793. Sie waren an ihren Henker gerichtet, dem sie auf den Fuß getreten war.

Falko Mohrs und Siemtje Möller geben Wirtschaftsminister Bernd Althusmann dagegen mit voller Absicht einen mit. In einem Brief an Althusmann, dessen Kopie an auffällig viele Empfänger, darunter natürlich auch die lokalen Medien ging, fordern Sie mehr Engagement, um an Strukturhilfen für ehemalige Stein- und Braunkohleregionen zu kommen.

Außerdem merken sie noch an, dass Althusmann in einem Schreiben wohl etwas verwechselt und Helmstedt zur ehemaligen Steinkohleregion gemacht hat. Mon dieu.

Dabei haben sie Althusmanns Strategie in Berlin vollkommen verkannt, diese lautet nämlich: Ob Steinkohle oder Braunkohle: Hauptsache viel Kohle!

Verlieren Sie an diesem Montag nicht den Kopf.

Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart

Martin Brüning