Der künftige Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay, wird am kommenden Freitag, 22. November, sein Amt antreten. Sechs Tage später erst tagt der Rat, dann wird der neue Verwaltungschef vom Ratsvorsitzenden Thomas Herrmann vereidigt.

Onay ist am gestrigen Dienstag in einer Sitzung von Grünen-Landtagsfraktion und -Landesvorstand feierlich begrüßt und zugleich aus der Landtagsarbeit verabschiedet worden. Als er im Tagungsraum erschien, klatschten die Teilnehmer kräftig Applaus, er umarmte viele der Anwesenden. „Wir lassen ihn schweren Herzens gehen, wir werden ihn vermissen“, sagte die Landtagsfraktionsvorsitzende Anja Piel.

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Onay will bei anstehenden Reformen „die Verwaltung mitnehmen“

In einem Statement vor Journalisten erklärte Onay, seine erste und drängendste Aufgabe sei es jetzt, bei den anstehenden Reformen „die Verwaltung mitzunehmen“. Er wollte sich nicht festlegen auf einen Termin, zu dem er die Nachfolger des ausgeschiedenen Dezernenten Harald Härke (Kultur und Personal) und des demnächst ausscheidenden Dezernenten Uwe Bodemann (Bau) dem Rat vorschlagen wird.

„Ich werde zunächst Gespräche mit der Ampelkoalition im Rat und auch mit der Opposition führen“, kündigte Onay an. Die Führung im Rathaus sei „ein Team und keine One-Man-Show“, als Kandidaten für die freien Dezernentenposten wolle er „Teamplayer finden“, die parteipolitische Bindung sei dabei nicht wichtig – „entscheidend ist die Fachlichkeit“. Zugleich hob der künftige OB noch einmal hervor, dass für ihn „Brückenbauen das Ziel“ sei.

Neuer OB will interreligiösen Dialog in der Stadt fördern

Die gepflegte Tradition, nach der der hannoversche Oberbürgermeister einen Platz im Vorstand der evangelischen Marktkirchengemeinde einnimmt, kann Onay nicht ausüben. Er ist selbst kein evangelischer Christ, sondern bezeichnet sich als „liberalen Muslim“. Onay sagte, schon Stephan Weil habe als Katholik das Amt nicht ausgeübt, sondern dies seinem Vorgänger Herbert Schmalstieg überlassen. Wie das in seinem Fall geregelt werde, sei noch offen. „Aber alle Gotteshäuser in der Stadt sind auch Tempel, die ich besuchen werde“, sagte der Grünen-Politiker. Er wolle unbedingt einen „interreligiösen Dialog“ fördern.