Anja Piel, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag und damit „Oppositionsführerin“, wird sehr wahrscheinlich bald den Landtag verlassen. Der vierköpfige DGB-Bundesvorstand unter Leitung von Reiner Hoffmann will Piel vorschlagen für die Nachfolge der altersbedingt aus der DGB-Führung ausscheidenden Stellvertreterin Annelie Buntenbach (Grüne). Formal haben sich die Führungsgremien noch nicht auf Piel verständigt, aber es sieht offenbar gut für die 54-Jährige aus dem Weserbergland aus.

Wer folgt auf Piel? – Fotos: Grüne Nds LT

Sollte ihr Aufstieg in den DGB klappen, was sich in den kommenden Tagen herausschälen wird, dürfte sie bald ihr Mandat niederlegen – und damit eröffnet sich für die Grünen die spannende Nachfolgesuche. Ohnehin steht in der zweiten Märzhälfte die turnusmäßige Neuwahl des Fraktionsvorstandes an, Stellvertreter von Piel sind bisher Helge Limburg (Nienburg), Christian Meyer (Holzminden) und Miriam Staudte (Lüneburg). Gesucht wird nun eine Frau als neue Chefin der zwölfköpfigen Fraktion, idealerweise könnte diese auch Spitzenkandidatin (vielleicht im Team mit einem Mann) für die Landtagswahl 2022 werden.

Drei Namen sind für die Nachfolge im Gespräch

Über drei Namen wird intern diskutiert: Staudte könnte nach vorn rücken, sie betreut ihre Themen von Landwirtschaft und Umwelt engagiert, kam bisher aber nicht für Führungsaufgaben ins Gespräch. Einige meinen, sie wäre eher für die zweite Reihe geeignet. Julia Hamburg (Hannover) gilt als strategischer Kopf und hat in der Innen- und Kultuspolitik ein starkes Profil. Manche wenden ein, sie scheue bisher den Sprung in die weit aufreibendere Spitzenposition und wolle sich nicht ganz der Politik verschreiben.

Auch über die Newcomerin Imke Byl (26), Umweltwissenschaftlerin aus Gifhorn, wird spekuliert. Sie engagiert sich für Klimaschutz und Gleichstellungsfragen, gilt als starkes und selbstbewusstes Nachwuchstalent der Grünen – und tritt sehr zielstrebig auf. Einige meinen jedoch, für sie käme ein Aufstieg an die Spitze noch zu früh. Auch der Name von Landtagsvizepräsidentin Meta Janssen-Kucz (Leer) fällt hin und wieder. Allerdings wäre sie nur eine Übergangskandidatin, denn als Spitzenkandidatin für die nächste Landtagswahl dürfte die 58-Jährige nicht in Betracht kommen.