Die geplante Mega-Raststätte Elbmarsch an der A1 bei Seevetal verzögert sich weiter. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann hat dem Bundesverkehrsministerium vorgeschlagen, die niedersächsischen Planungen für die Rastanlage vorerst zurückzustellen. Das geht aus der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hervor. Angesichts der „erheblichen Belastungen der Betroffenen in der Gemeinde Seevetal“ setze sich der Minister dafür ein, eine gemeinsame Lösung mit dem Bund und den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein zu finden.

Grüne fordern schnelle Gespräche mit dem Bund

Nach Ansicht des Ministeriums eröffnen sich mit dem Bau der A26 und deren Anschluss an die A1 neue Spielräume für die Konzeption einer Rastanlage. Auch Althusmanns Vorgänger im Amt Olaf Lies war von der Anlage an dem Standort nicht überzeugt und hatte vorgeschlagen, darüber nachzudenken, sie auf Hamburger Gebiet bauen zu lassen. Die Grünen im Landtag sind zumindest schon einmal zufrieden, dass Wirtschaftsminister Althusmann die erhebliche Belastung der Betroffenen in der Gemeinde Seevetal erkannt habe. „Wir fordern den Minister auf, beim Bund auf schnelle Gespräche zu dringen, mit dem Ziel die niedersächsischen Planungen komplett und nicht nur vorübergehend einzustellen“, sagt Detlev Schulz-Hendel, Sprecher für Wirtschaft und Verkehr der Grünen-Landtagsfraktion, dem Politikjournal Rundblick. Für die Betroffenen in der Gemeinde Seevetal sei jetzt zwingend eine zeitnahe verbindliche Klarheit das Gebot.

Eine unendliche Geschichte

Die Rastanlage Elbmarsch entwickelt sich derweil immer mehr zur unendlichen Geschichte. Die Entscheidung für den Standort ist inzwischen 11 Jahre alt. Sie wurde 2007 und 2015 nach Standortuntersuchungen bestätigt. Der Erörterungstermin für das Planfeststellungsverfahren musste ab 2012 immer wieder verschoben werden. Grund waren die massiven Proteste von Anwohnern. Sie sehen sich zwischen Autobahnen und Europas größtem Rangierbahnhof eingekesselt.