Morgen ist internationaler Tag der Freude, und die wird ganz bestimmt aufkommen, zum Beispiel auf der A1 zwischen Lohne/Dinklage und Bramsche oder auf der A7 zwischen Hann. Münden-Hedemünden und Hann. Münden/Lutterberg. Die Zahl der Autos auf den Autobahnen steigt zum Sommerferienbeginn schneller als die Inzidenzwerte in den Niederlanden, und manche Baustelle ist immer noch ein Nadelöhr, weil sich die Arbeiten dort wegen archäologischer Funde verzögert haben. 

Am Rande der Autobahn wurden dort interessante Exponate der jüngeren Frühgeschichte gefunden, wie zum Beispiel alte Butterbrotdosen aus den Urlauber-Staus vergangener Jahrzehnte. Auch ältere Navis, die Fahrer vor Wut aus dem Fenster geschleudert haben, sollen zu den Fundstücken zählen. 

Die Exponate sollen bald in einer neuen Ausstellung mit dem Titel „Geschichte des Reisens auf Niedersachsens Autobahnen“ im Paläon in Schöningen zu sehen sein. Schirmherr wird natürlich Verkehrsminister Bernd Althusmann sein.

Bild: XXLPhoto/Getty Images

Ganz nebenbei: Sollte die neue Paläon-Ausstellung ein Misserfolg werden und dabei Wissenschaftsminister in den Fokus der Kritik geraten, so hat er sich gestern schon einmal vorbereitet und die Rettungsweste übergezogen. Thümler: Gesichert.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Auch im Landkreis Leer staut es sich gerade, hier geht es bei der Entscheidung um das Naturschutzgebiet Fehntjer Tief noch schlechter voran als auf der A29 zwischen Sande und Rastede in beiden Richtungen. Umweltminister Olaf Lies kennt allerdings nur eine Richtung: vorwärts. Und deshalb will er Landrat und Parteifreund Matthias Groote nun per Anweisung deutlich machen, in welcher Richtung er mit seinem Natura 2000 nun zügig aufbrechen soll. Die fröhliche Flora-, Fauna-, Habitat-Geschichte lesen Sie heute im Rundblick.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Soundcloud zu laden.

Inhalt laden

Und dann hat gestern noch Bernhard Zentgraf vom Steuerzahlerbund wieder mal an der Uhr gedreht. Denn die Kreditaufnahmerechte werden ja voraussichtlich reduziert und das führt dazu, dass die Schuldenuhr etwas langsamer tickt. Aber täuschen Sie sich nicht: Auch, wenn sich der (nicht vorhandene) Zeiger in etwa so schnell voranbewegt wie die Autos auf der A31 zwischen Wietmarschen und Twist – voran geht’s am Ende natürlich trotzdem, und das ist beim Thema Schulden leider keine gute Nachricht.

Und wenn Sie sich heute oder morgen nun ärgern, wenn auf der Autobahn mal wieder nichts vorangeht, rufen Sie sich einfach das folgende Sprichwort in Erinnerung: „Stau muss etwas Schönes sein, sonst würden nicht so viele mitmachen.“

Ich wünsche Ihnen ein stressfreies Wochenende

Martin Brüning