Mitarbeiter des Landesamtes für Statistik in Niedersachsen (LSN) machen sich für einen Kollegen in Griechenland stark. Sie haben einen Protest-Brief an den griechischen Generalkonsul in Hamburg geschrieben.

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Hintergrund ist ein Urteil gegen den ehemaligen Leiter der griechischen Statistikbehörde. Er hatte Daten zur Haushaltslage an die EU-Statistikbehörde Eurostat weiter gegeben. Dafür wurde er zu zwei Jahren Haft auf Bewährung sowie Schadenersatz verurteilt. „Augenscheinlich ist er nur deswegen verurteilt worden, weil er die in seiner Behörde korrekt ermittelten Daten an Eurostat geliefert hat“, heißt es in nun in dem Schreiben der Statistiker aus Hannover, das 66 Mitarbeiter unterschrieben haben und das dem Politikjournal Rundblick vorliegt. Die LSN-Beschäftigten seien wegen dieser Einflussnahme „sehr beunruhigt über diese Vorgehensweise“. Weiter heißt es: „Wir fänden, es wäre ein Unding, wenn wir sozusagen für die ,Verbreitung der Wahrheit‘, also für die Erledigung unserer Aufgabe, juristisch belangt würden.“

Der griechische Statistiker war verurteilt worden, weil er den Dienstweg missachtet und „üble Nachrede“ geübt haben soll. Sein Vergehen war offenbar, dass er die Daten ohne Abstimmung mit dem Verwaltungsrat seines Amtes an Eurostat in Luxemburg gegeben hatte. Der Fall hat in Kreisen von Statistik-Mitarbeitern EU-weit für Aufsehen gesorgt. Die staatlichen Behörden halten sich mit Stellungnahmen zurück, die Mitarbeiter hingegen begehren auf.