Stefan Birkner, bis vor wenigen Wochen Landesvorsitzender der niedersächsischen FDP und einstiger Landtagsabgeordneter, bekommt eine neue, sehr politische Aufgabe: Wie das Bundesverkehrsministerium am Montag mitteilte, rückt der 49-jährige Birkner an die Spitze der Autobahngesellschaft des Bundes.

Er löst den seit 2019 amtierenden Stephan Krenz ab, der seinen Abschied angekündigt hat. Verstärkt wird das Team noch um einen Technischen Geschäftsführer, nämlich Dirk Brandenburger, den bisherigen Leiter der Fernstraßenplanungsgesellschaft. Bundesverkehrsminister Volker Wissing teilte die personelle Änderung am Montag mit.

Stefan Birkner | Foto: FDP

Birkners Aufstieg ist überraschend, da der Jurist und einstige Umweltminister Niedersachsens (2012 bis 2013), der bis Herbst 2022 fünf Jahre lang die FDP-Fraktion im Landtag führte, bisher nicht als ausgewiesener Verkehrsexperte bekannt ist. Allerdings ist der 49-Jährige gut vernetzt und hat auch in der Bundesregierung einen Verwandten: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist der Schwager von Birkner. Unerwartet kommt Birkners Berufung auch deshalb, weil die berufliche Zukunft des Politikers eigentlich schon geklärt schien.



Im Februar hatte er eine Tätigkeit als Partner in der Unternehmensberatung Ernst and Young übernommen, er sollte Unternehmen des öffentlichen Sektors in Fragen der Nachhaltigkeit beraten. Dieses Engagement bei EY, die selbst mit einigen Problemen zu kämpfen haben, währte nun nicht lange. Die Autobahn-GmbH des Bundes mit der Zentrale in Berlin, regionalen Niederlassungen und insgesamt 189 Autobahnmeistereien ist für ein 13.000 Kilometer langes Autobahnnetz zuständig.