Wer dieser Tage das Wort „kontrovers“ bei Google sucht, wird sofort auf die Internetseite des Deutschen Fußball Bundes weitergeleitet. Der DFB will es derzeit nämlich so richtig wissen: Erst verabschiedete man sich endgültig vom traditionell grünen Auswärtstrikot, um mit einer pinken „Away-Variante“ die Nation zu spalten. Dann schaffte man es, gleichzeitig Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und CDU-Chef Friedrich Merz gegen sich aufzubringen. Wie? Indem der DFB den bayerischen Sportartikelhersteller Adidas in die Wüste schickte und stattdessen lieber einen höher dotierten Ausrüstervertrag mit dessen US-Konkurrenten Nike abschloss. Als „unpatriotisch“ kritisierte Merz die Entscheidung, Habeck beklagte mangelnden „Standortpatriotismus“ – so einig waren sich die beiden vermutlich noch nie.

Und weil man auf einem Bein nicht so gut in der Schusslinie stehen kann, verkündete der DFB auch noch eine „Entertainment-Partnerschaft“ mit der chinesischen Videoplattform TikTok, die für alberne Tanzvideos und ernstzunehmende Sicherheitsrisiken bekannt ist. DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der vor seiner Zeit als Sportfunktionär für die SPD im NRW-Innenministerium kickte, soll bereits eine ausgedehnte Urlaubssperre für die gesamte PR-Abteilung verhängt haben. Zum Glück ist man es beim DFB gewohnt, einem dicken Rückstand hinterherzulaufen.

Die DFB-Elf ist jetzt offizieller Medienpartner von TikTok. Ein Teil des Deals: Die Spieler müssen ab sofort mit Smartphone in der Hosentasche auflaufen und die besten Szenen sofort mit ihren Followern teilen. | Foto: mit KI generiert

„War das alles?“, fragen sich viele Fußballfans angesichts dieser Entwicklungen ängstlich. Nein, natürlich nicht! Wie das Sportjournal Rundblick Niedersachsen erfahren hat, plant der DFB in dieser Woche weitere Ankündigungen: Donald Trump wird zum Ehrenpräsidenten ernannt, der DFB-Geschäftssitz wird von Frankfurt am Main auf die Cayman Islands verlegt und in der Kantine auf dem DFB-Campus gilt ab sofort ein Schweinefleischverbot. Außerdem fahren die Spieler der Fußballnationalmannschaft künftig BYD statt Volkswagen, neuer Hauptsponsor wird der Gentechnikkonzern Monsanto und jedes zweite Heimspiel trägt die DFB-Elf ab sofort in Katar aus.



Nicht weniger kontrovers sind die Themen der heutigen Rundblick-Ausgabe:

  • Wutbürger unter Strom: Zwei von drei Bürgern glauben nicht daran, dass jeder in Deutschland eine faire Beteiligungsmöglichkeit bei der Energiewende-Politik hat. Was schiefläuft und wie es besser werden kann, hat Umweltminister Christian Meyer beim Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) diskutiert.
  • Braunschweig kocht auch nur mit Wasser: In der Löwenstadt wurde das Trinkwasser aus den Harztalsperren teilweise durch Grundwasser aus dem Landkreis Wolfenbüttel ersetzt. Nun werden Befürchtungen laut, dass die BS Energy komplett aus den Harzwasserwerken aussteigen könnte.
  • Markus Söder auch in Niedersachsen: Eine Volksinitiative will ein Verbot für Gender-Zeichen in der Behördensprache in Niedersachsen erwirken. Warum weder Behörden, noch Hochschulen oder der NDR den Genderstern verwenden sollten, erklären die Initiatoren Alexander Börger und Achim Sohns im Rundblick-Interview.

Eine aufregende Lektüre wünscht,
Ihr Christian Wilhelm Link