In Den Haag trifft sich an diesem Donnerstag das deutsch-niederländische Klimakabinett. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wird dort, wenn es unter anderem um Kooperationsmöglichkeiten bei der CO2-Bepreisung und Energietechnologien geht. Grünen-Politiker aus Niedersachsen nehmen den Termin zum Anlass, ein Aus der Gasförderung einzufordern und sehen dabei die Niederlande als Vorbild. Dort will man bis zum Jahr 2030 aus der Erdgasförderung aussteigen.

Die Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden und Sven-Christian Kindler sehen die Niederlande als Vorbild – Fotos: Grüne-Bundestagsfraktion

Die Risiken und Nebenwirkungen der Öl- und Gasförderung müssten auch in Niedersachsen viel stärker in den Fokus rücken, meinen die Grünen-Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden und Sven-Christian Kindler. Fossile Brennstoffe seien nicht allein „Brandbeschleuniger für die Klimakrise“, es gehe auch um konkrete Umwelt- und Gesundheitsbelastungen in den Förderregionen. Während das Nachbarland den Ausstieg vormache, sei in Niedersachsen für den Raum Unterweser die Genehmigung zur Aufsuchung von Öl und Gas verlängert und im Raum Leer neu erteilt worden.

An der Ausstiegsentscheidung gibt es in den Niederlanden allerdings auch Kritik. Das Staatsunternehmen Gasunie warnt vor Engpässen bei einem zu schnellen Ausstieg. Zudem befürchten Kritiker eine Abhängigkeit von russischem Gas.