Stephan Weil, Ministerpräsident, hat nun definitiv eine Kandidatur für den SPD-Vorsitz abgelehnt. Noch zu Beginn der Woche hatte der Regierungschef und SPD-Landesvorsitzende diese Frage offen gelassen. Nun aber, nach dem Vorpreschen von Innenminister Boris Pistorius mit einer eigenen Bewerbung für den Parteivorsitz, formiert sich in der Landespartei eine breite Unterstützung für Pistorius und seine Tandem-Kandidatin, die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping.

Der SPD-Landesvorstand dürfte Pistorius und Köpping bald offiziell unterstützen, die vier SPD-Bezirke Hannover, Weser-Ems, Braunschweig und Nord-Niedersachsen werden das wohl auch tun – und das, obwohl es in Hannover lange Vorbehalte gab.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Auch SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil aus dem Heidekreis, der vorübergehend selbst als möglicher Kandidat für den SPD-Vorsitz gegolten hatte, schließt inzwischen für sich eine Kandidatur aus. Er leistet damit seinen Beitrag für die Geschlossenheit des Landesverbandes.

Die niedersächsische SPD demonstriert also Einigkeit und unterstützt jetzt vehement Pistorius, obwohl viele anfangs sein ungeduldiges Auftreten für unangebracht gehalten hatten. Damit hofft die Landespartei offenbar, dass sich aus dem Feld er vielen Bewerber ein Duell herausbilden wird und die Vielfalt sich auf vier Namen verkürzt: auf der einen Seite Pistorius und Köpping, auf der anderen Bundesfinanzminister Olaf Scholz und seine Partnerin, die Potsdamer Landtagsabgeordnete Klara Geywitz.

Die Hoffnung der Pistorius-Unterstützer ist, dass der in der SPD umstrittene Scholz trotz seines hohen Ranges als Vizekanzler keine Sympathiewellen für sich entfachen wird.