Ursula von der Leyen, künftige EU-Kommissionspräsidentin, scheidet vor dem CDU-Bundesparteitag am 22. und 23. November in Leipzig aus der CDU-Führung als eine der Vize-Vorsitzenden aus. Noch steht nicht fest, ob der Parteitag gleich schon die Nachfolge wählen soll. Der Platz steht der Niedersachsen-CDU zu, diesen Anspruch hat CDU-Landeschef Bernd Althusmann gegenüber CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer betont.

Foto: Silvia Breher/CDU Nds, Ursula von der Leyen/CDU, Maria Flachsbarth/CDU, Barbara Havliza/MJ

Althusmann selbst zögert aber mit seiner Kandidatur, da seine Wahl eine Schwächung des Frauenanteils in der engeren CDU-Führung bedeuten würde. Er soll als Alternative drei Namen möglicher niedersächsischer Kandidatinnen ins Gespräch gebracht haben: Hannovers CDU-Bezirkschefin Maria Flachsbarth, Justizministerin Barbara Havliza (Osnabrück) und die Bundestagsabgeordnete Silvia Breher aus Cloppenburg, die den CDU-Landesverband Oldenburg führt.

Das Problem ist, dass keine dieser potentiellen Bewerberinnen bereits ein starkes bundespolitisches Profil hätte. So wird in der CDU auch erwogen, von der Leyens Platz bis zum Bundesparteitag 2020 vorläufig unbesetzt zu lassen. Dafür spräche, dass im Herbst 2020 ohnehin die gesamte Parteiführung neu bestimmt werden muss – dann wäre ein neues Austarieren von Regional- und Geschlechterproporz möglich, heißt es. Denkbar wäre dann nämlich, dass einer aus der Männer-Riege der Vize-Vorsitzenden (Armin Laschet aus NRW, Volker Bouffier aus Hessen und Thomas Strobl aus Baden-Württemberg) nicht wieder antritt und seinerseits für eine Frau Platz macht.