Normalerweise gibt es nach dem Winter im April und im Mai eine leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt, allerdings nicht in diesem Jahr. Die übliche Frühjahrsbelebung sei aufgrund der Corona-Pandemie diesmal ausgefallen, erklärte Bärbel Höltzen-Schoh, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Niedersachsen-Bremen am Mittwoch.

Arbeitslosenquoten im Mai in den Kreisen und Städten in Niedersachsen – Quelle: Arbeitsagentur

Die Folge sind steigende Arbeitslosenzahlen. Im Mai hatten in Niedersachsen fast 262.000 Menschen keine Arbeit, rund 15.000 mehr als im Vormonat. Landesweit liegt die Arbeitslosenquote nun bei sechs Prozent. Am höchsten ist sie in Niedersachsen mit 12 Prozent in der Stadt Wilhelmshaven, den niedrigsten Wert verzeichnen mit jeweils 3,2 Prozent das Emsland und die Grafschaft Bentheim.sagte Höltzen-Schoh, die kaum Neueinstellung und nur wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt feststellt.

Die Krise sei auch an den Zahlen zur Kurzarbeit abzulesen. Fast 5000 weitere Unternehmen zeigten im Mai Kurzarbeit an, insgesamt sind es in Niedersachsen damit gut 77.500 Unternehmen. Wie viele Firmen und Mitarbeiter am Ende aber wirklich von Kurzarbeit betroffen sind, lässt sich noch nicht genau prognostizieren, weil der Antrag oft auch vorsorglich und für mehr Mitarbeiter gestellt wird, so die Arbeitsagentur. Die mit Abstand meisten Kurzarbeits-Anzeigen betrafen bisher Mitarbeiter im Einzelhandel und in der Kraftfahrzeugbranche.

Laut Höltzen-Schoh gibt es aber auch ganz leichte positive Signale auf dem Arbeitsmarkt. Anders als im April ist die Zahl der offenen Stellen wieder leicht gestiegen. 11.000 kamen im Mai hinzu, insgesamt gibt es damit in Niedersachsen 60.000 offene Stellen. Jobangebote gebe es in Niedersachsen vor allem im Bau- und Gastgewerbe, sowie im Handel und in der Zeitarbeit.


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