„Wir wollen Stephan Weil überhaupt nicht gehen lassen“, sagt SPD-Generalsekretär Alexander Saipa am Montag auf die Frage von Journalisten, ob nicht der niedersächsische SPD-Chef jetzt dabei gefragt sei, die Trümmer in Berlin wieder zusammenzukehren. Die SPD habe in den vergangenen nicht überwiegend gute Erfahrungen damit gemacht, immer schneller einfach Vorsitzende auszutauschen. Weil selbst hatte bereits am Abend deutlich gemacht, er wisse schon, wo er seine Brötchen verdiene und wolle weiter in Niedersachsen bleiben. Heute stützte Weil nun die immer stärker angeschlagene SPD-Chefin Andrea Nahles.

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Sowohl SPD als auch CDU in Niedersachsen stellten am Montag fest, dass ihnen die junge Wählerschaft teilweise abhanden gekommen ist. Man müsse stärker die Themen dieser Zielgruppe ansprechen, sagte CDU-Generalsekretärs Kai Seefried und machte deutlich, dass die CDU sich auch stärker und authentischer dem Thema Klimaschutz wird widmen müssen. „Keine Sorge, wir werden die Bühne des Landesparteitags nicht grün anstreichen. Aber wir werden deutlich machen, dass wir als CDU hier auch Antworten haben“, sagte Seefried.

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Den niedersächsischen Grünen zufolge sind ihre Themen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Wir haben gesagt, wir wollen die Europawahl zur Klimawahl machen, das ist uns gelungen“, sagte Landeschefin Anne Kura. Inzwischen traut sich die Partei auch zu, den Oberbürgermeister-Wahlkampf in den Großstädten zu  gewinnen. Bei einem konsequenten Wahlkampf gebe es dafür durchaus Chancen.


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FDP-Vizechef Jörg Bode wollte den Ball von Parteichef Christian Lindner nicht aufnehmen, der die FDP am Abend als „kleinen Wahlgewinner“ bezeichnet hatte. „Sich nur weil man ein solides Ergebnis erzielt hat als Gewinner zu bezeichnen, halte ich für überzogen“, meinte Bode. Er stellte fest, dass die Partei bei dieser Wahl vor allem ihr älteres Klientel nicht erreicht habe.

Keine Sorge, wir werden die Bühne des CDU-Landesparteitags nicht grün anstreichen.

AfD-Landeschefin Dana Guth sieht in der Mentalität der Norddeutschen begründet, dass die AfD hier schwächere Wahlergebnisse erzielt. „Der Norddeutsche prüft Entscheidungen lange und intensiv. Innerparteiliche Zerwürfnisse kommen gerade in dieser Klientel schlecht an“, sagte Guth.

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Bei der Europawahl in Niedersachsen war die CDU mit 29,9 Prozent stärkste Kraft geworden, vor den Grünen mit 22,6 Prozent. Es folgten SPD (20,9), AfD (7,9) und die FDP mit 5,0 Prozent. Die Linke landete bei 3,8 Prozent.