Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hat am Montagnachmittag erklärt, das neue Schnellabschussverfahren für Wölfe erstmals anzuwenden. „Um die Akzeptanz für den Wolf zu erhalten, müssen wir im Einzelfall, wo Wölfe wiederholt Probleme machen, zum Schutz der Weidetiere handeln und zwar schnell“, erklärte der Minister.

Foto: AB Photography via Getty Images

Die neue Regelung sieht vor, dass nach einem Nutztierriss, bei dem der zumutbare Herdenschutz überwunden wurde, für einen Zeitraum von 21 Tagen und in einem Radius von einem Kilometer rund um den Tatort, von ausgewählten Fachleuten auf sich möglicherweise nähernde Wölfe geschossen werden darf. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich Tätertiere in den Tagen nach dem Nutztierriss der entsprechenden Weide wieder nähern, um weiter zu fressen.

In dem konkreten Fall geht es um einen Vorfall in der Region Hannover, wie das Umweltministerium nun mitteilte. Das getötete Rind sei Teil einer Herde mit rund 30 erwachsenen Heckrindern und einem Jungbullen gewesen, wodurch der Herdenschutz als gegeben angesehen wird. Seit September sei es wiederholt zu Rissen gekommen, der jüngste Vorfall sei der fünfte innerhalb von neun Monaten, womit aus Sicht des Landes die Kriterien für einen Schnellabschuss erfüllt seien. Die Ausnahmegenehmigung werde derzeit vom zuständigen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vorbereitet.