Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), hat in einem ZDF-Interview Einzelheiten zu Fahndungspannen eingestanden. Als die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette Ende Februar festgenommen wurde, haben die Ermittler nach Auskunft von Münch zunächst an der Tür geklingelt und erklärt, sie seien von der Polizei und wollten Zutritt zur Wohnung. Daraufhin habe Klette die Tür nicht sofort geöffnet.

Nachdem sie wenig später die Beamten in die Wohnung ließ, habe sie gebeten, vor der Festnahme auf die Toilette gehen zu dürfen, was ihr gewährt worden sei. Nun gibt es Mutmaßungen, Klette habe ihre weiterhin flüchtigen Kollegen mit dem Handy gewarnt und die SIM-Karte des Handys anschließend im Toilettenbecken heruntergespült. Zu diesen Details äußerte sich Münch im ZDF nicht. Er wurde auch nicht gefragt, ob es stimme, dass allein Beamte des LKA Niedersachsen in Kontakt mit Klette standen und damit die Verantwortung für Versäumnisse zu tragen haben. Dies hatten andere Medien in den Tagen vor dem Interview mit Münch behauptet.