Am Donnerstag feiern wir nicht nur Christi Himmelfahrt oder Vatertag, sondern auch den Europatag in Erinnerung an die Schuman-Erklärung, mit der an diesem Tag im Jahr 1950 der französische Außenminister Robert Schuman den Grundstein für das gelegt hat, was wir heute als Europäische Union kennen. Schuman sagte damals:

„Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung. Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“

Auf dem Weg der Einswerdung, das wusste er, gibt es viele Etappen – und mal braucht es mehr, mal weniger Druck, damit zusammenfindet, was zusammengehört. Der Zufall will es, dass an einem 9. Mai vor genau 270 Jahren ein anderer politischer Vordenker mit einer Karikatur den Grundstein gelegt hat für eine Einswerdung auf der anderen Seite des Atlantiks:

Drastische Zeiten, drastische Worte. | Foto: gemeinfrei

Mit der berühmten Karikatur „Join, or Die“, veröffentlicht am 9. Mai 1754 in der Pennsylvania Gazette, hat der spätere Gründervater der Vereinigten Staaten, Benjamin Franklin, versucht, die Kolonien zu einen. Damals wollte er die Reihen schließen im Kampf gegen die französischen Kolonien. Später hat man seine Zeichnung dann recycelt, um die Einheit gegen die Britische Krone herzustellen.

Zusammen ist man stärker – das zeigen die USA wie die EU, aber das zeigt auch unsere eigene Bundesrepublik, deren Gründung vor 75 Jahren wir in diesem Monat ebenfalls feiern. Dass die Länder freilich vorher schon da waren, darf dabei in keinem der Fälle je vergessen werden. Niedersachsen hat schließlich sein 75-jähriges Jubiläum längst hinter sich und steuert munter auf die 80 zu.

Wir sind froh, dass das so ist – denn was wäre der Rundblick ohne Niedersachsen?

Karikaturen haben wir (seitdem wir unseren Stufi-Comic zur Corona-Pandemie in den Giftschrank gesperrt haben) nicht mehr im Angebot, dafür heute diese Themen:

  • Wirbel um neue Tierschutzbeauftragte: Am Freitagnachmittag hat das Agrarministerium eine neue Landesbeauftragte für den Tierschutz präsentiert. Doch an der Berufung von Julia Pfeiffer-Schlichting gibt es Kritik – mindestens politisch.
  • OVG-Urteil zeigt Mängel der Wolfspolitik: Das Oberverwaltungsgericht hat endlich die Begründung für sein Urteil zum Schnellabschuss von Wölfen vorgelegt. Demnach ist das Verfahren im Grundsatz in Ordnung, aber die Ausnahmegenehmigung war rechtswidrig.
  • Julian Nida-Rümelin sieht eine „Demokratiekrise“: Sollte man AfD-Politiker zum Grillfest einladen? Bei der Friedrich-Ebert-Stiftung sagt der Philosoph und frühere SPD-Politiker: „Ja, sofern sie den respektvollen Umgang pflegen.“
  • FDP-Chef Dürr in Hannover: Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, erwartet von der rot-grünen Landesregierung „eine zügige und flächendeckende Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerber“.

Hinweis: Die nächste Ausgabe des Politikjournals Rundblick erscheint nach Feier- und Brückentag erst wieder am Montag, 13. Mai 2024. Wenn Ihnen das zu lange dauert, schauen Sie zwischendurch auf www.rundblick-niedersachsen.de vorbei oder abonnieren Sie unseren zusätzlichen aber kostenlosen Sonntagsnewsletter.

Packen Sie Ihre sieben Sachen zusammen und kommen Sie mit vereinten Kräften gut durch das lange Wochenende!
Ihr Niklas Kleinwächter