Die von der rot-grünen Landesregierung angekündigte Anhebung der Lehrerbesoldung auf A13 löst beim Philologenverband Niedersachsen keine Jubelstürme aus – aber auch keine pauschale Ablehnung. Dass die Anhebung nun kommt, sei unabhängig vom Ausgang der Wahl erwartbar gewesen, sagte der Verbandsvorsitzende Christoph Rabbow am Mittwoch bei der Jahrestagung der Philologen in Goslar. Politisch könne er das Anliegen zwar verstehen, schließlich würden alle Lehrkräfte ein Masterstudium und ein Referendariat absolvieren, hätten also denselben Ausbildungsweg. Inhaltlich kämen die Philologen aber zu einer anderen Bewertung.

Der Vorsitzende des Philologenverbands Niedersachsen, Christoph Rabbow, fordert Entlastungen für Gymnasiallehrer. | Foto: Kleinwächter

„Wir neiden niemandem die A13-Besoldung. Man kann doch aber nicht mit zweierlei Maß messen, aber genau das wird gemacht.“ SPD und Grüne sprächen gerne von Respekt und Gerechtigkeit, sagte Rabbow und fügte dann an: „Zehn Prozent Mehrarbeit bei gleicher Bezahlung ist nicht gerecht. Das ist Ausbeutung von Arbeit. Wer so tickt, tickt nicht richtig.“ Die Attraktivität des Berufs des Gymnasiallehrers leide darunter, und das „kann sich die Bundesrepublik, das darf sich das Land Niedersachsen nicht leisten.“



Der Philologenverband fordert deshalb zum Ausgleich für die Anhebung der Lehrerbesoldung für alle auf A13 eine Entlastung für Gymnasiallehrer. Wie das kurzfristig hergestellt werden könnte, gab Rabbow dem anwesenden Kultus-Staatssekretär Marco Hartrich auch gleich mit auf den Weg: Die Minusstunden nach den Abiturprüfungen sollten nicht mehr gezählt werden. Lehrer, die einen Leistungskurs unterrichten, sollten um eine Stunde entlastet werden, bei einem Grundkurs um eine halbe Stunde. Koordinatoren sollen für diese Tätigkeit künftig fünf Stunden angerechnet bekommen. „Wer ‚A13 für alle‘ sagt, muss Belastungsgerechtigkeit für alle herstellen“, meint Rabbow.


Mehr zum Philologentag lesen Sie hier.