Tobias Dünow (wird heute 46), ehemaliger Sprecher der SPD und langjähriger Vertrauter des
früheren Parteichefs Sigmar Gabriel, rückt an eine wichtige Schaltstelle in der Landesregierung. Er
wird Abteilungsleiter und damit faktisch Leiter der Landesvertretung in Berlin. Formal ist die Ministerin
für Regionales, Bundes- und Europaangelegenheiten, Birgit Honé, die Chefin der Landesvertretung. Da
sie aber hauptsächlich von Hannover aus arbeitet und häufig auch in Brüssel sein muss, kommt Dünow
die Rolle des „Statthalters“ in der Bundeshauptstadt zu. Der bisherige Leiter der Abteilung, Michael
Pelke (Grüne), hat den Landesdienst verlassen. Dünow ist, obwohl noch jung an Jahren, ein alter Hase
in der niedersächsischen und der deutschen Politik. Der gebürtige Düsseldorfer, der in Göttingen
Germanistik, Geschichte und Publizistik studiert hat, begann als Sprecher des damaligen
Wissenschaftsministers Thomas Oppermann, war dann in der Landesvertretung in Brüssel und kam
2004 als Sprecher des damaligen Oppositionsführers Sigmar Gabriel zur SPD-Landtagsfraktion.
Später folgte er Gabriel nach Berlin, wurde Sprecher des Bundesumweltministers, mit Gabriels
Aufstieg zum SPD-Chef dann Parteisprecher. 2013 wechselte er als Sprecher ins
Bundeswirtschaftsministerium. Nach dem Wechsel im SPD-Vorsitz von Gabriel zu Martin Schulz blieb
Dünow in der SPD-Zentrale – schied dann aber Anfang dieses Jahres dort aus. Als Gabriel aus dem
Bundeskabinett ausschied, bewies Dünow seine Fähigkeit, mit knappen launigen Kommentaren
Situationen treffend zu beschreiben: „Der letzte Rock’n’Roller geht. Die SPD hat ihm mehr zu
verdanken, als sie weiß“, schrieb er damals auf Twitter. Dünow wird jetzt vom
Bundeswirtschaftsministerium zum Honé-Ministerium versetzt, er steigt von B3 auf B6.