Was haben Kurt Schumacher und Margaret Thatcher gemeinsam? Abgesehen davon, dass beide an einem 13. Oktober zur Welt gekommen sind, sicherlich nicht so viel. Während Kurt Schumacher, der 1895 geboren wurde und nach dem zweiten Weltkrieg von Hannover aus maßgeblich am Wideraufbau der deutschen Sozialdemokratie mitgewirkt hat, eher für eine Verstaatlichung der Industrie geworben hat, war die frühere britische Tory-Premierministerin Thatcher, geboren 1925, Sinnbild des Neoliberalismus und Verfechterin der Privatisierung sowie des freien Marktes.

Foto: RB

Nun käme niemand von uns auf die Idee, Maike Bielfeldt, die neue Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover, mit der Eisernen Lady zu vergleichen. Doch auch Bielfeldt weiß, dass man die Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen kann – dass Anreize hingegen schon wirken können. Mit Blick auf die Probleme der niedersächsischen Innenstädte sagt sie etwa im Rundblick Interview:

„Die Menschen müssen gern in die Innenstädte kommen. Es muss Mitnahmeeffekte geben wie ein nettes Café oder eine reizvolle Ausstellung in der Nähe der Einkaufszone.“

Wie Bielfeldt die Lage der Wirtschaft in der Corona-Krise sieht, und warum es sie ausgerechnet nach Hannover verschlagen hat (Spoiler: es ist halt ziemlich toll hier), lesen Sie heute im Rundblick. Im Politiknerds-Podcast sprach sie zudem mit Martin Brüning – den können Sie hier bei YouTube nachhören…

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Auf Anreize setzen derweil auch die niedersächsischen Wasserunternehmen. In der Anhörung im Landtags-Umweltausschuss zum „niedersächsischen Weg“ forderten sie gestern, auch Landwirte sollten deutlich mehr für die Wasserentnahme zahlen müssen. Erst wenn sich auch dort der Preis für den Kubikmeter Wasser erhöht, steige der Anreiz, im Sommer die Beregnung der Felder effektiver zu gestalten. Mehr dazu lesen sie heute im Rundblick (Probe-Abo gibt’s hier)

Trotz zahlreicher sozial- und familienpolitischer Errungenschaften geht die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland weiter auseinander, Kinder erhöhen gar das Armutsrisiko. Der Bundestag debattiert daher eine Kindergrundsicherung. Experten kritisieren, dass es zu viele unterschiedliche Leistungen gebe, von denen manche Eltern eben einfach gar nichts wüssten. Christine Volland, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Familienverbände, spricht sich daher für einen einzelnen Antrag aus:

„Eltern sollen in die Lage versetzt werden, ihre Familien selbst zu ernähren und nicht Leistungsbezugsexperten werden.“

Diesen Satz hätte Maggie Thatcher sicher ähnlich gesagt. Die Kindergrundsicherung wäre allerdings wohl eher ein Vorschlag Schumachers gewesen. Oder?

Ich wünsche Ihnen, dass dieser Dienstag jede Menge Anreize für Sie bereithält

Niklas Kleinwächter