Im Dezember preschte ein offenbar unter Drogeneinfluss stehender Mann mit seinem Auto durch ein Tor am Flughafen Hannover, fuhr mitten auf das Rollfeld und legte dadurch den Flugverkehr für Stunden lahm. Die Tat hat nicht nur Folgen für den Mann, sondern auch für den Flughafen. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums kündigte am heutigen Freitag an, der Flughafen wolle künftig neue Standards bei der Sicherung des Flughafengeländes setzen.

Zunächst sollte überprüft werden, welche Zugangstore zum Rollfeld tatsächlich benötigt werden. Nach jetziger Schätzung ist es gut die Hälfte. Wie viele Tore der Zaun um das Rollfeld allerdings insgesamt hat, wollte Verkehrsministeriumssprecher Eike Frenzel nicht sagen. Die Tore, die nicht benötigt werden, sollen fest verschlossen und mechanisch verstärkt werden, sodass sie der Kollision mit einem Auto standhalten. „Denn offenbar hat die schiere Kraft des Autos im Dezember gereicht, um das Tor zu durchbrechen“, sagte Frenzel.

Neue Blockaden vor den Toren

Darüber sollen auch die Tore, die in Nutzung sind, so verstärkt werden, dass sie von außen nicht einfach zu öffnen sind. Bisher entsprechen die Tore am Flughafen Hannover einem bundesweit einheitlichen Standard. „Indem wir sie nun verstärken, setzen wir einen neuen Maßstab, dem möglicherweise auch andere Flughäfen folgen werden“, sagt Frenzel. Denn das Durchbrechen eines Tors mit einem Auto oder einem Lkw ist überall ein mögliches Terrorszenario.

Eine sogenannte „Verschwenkung“ der Fahrbahn soll am Flughafen in Langenhagen schlussendlich verhindern, dass ein Fahrzeug generell mit hoher Geschwindigkeit und damit Kraft auf ein Flughafentor zufahren kann. Mit „Verschwenkung“ sind Blockaden gemeint, die der Autofahrer umfahren muss. In Spielstraßen übernehmen diese Funktion etwa Blumenkübel, am Flughafen werden es voraussichtlich einfache Betonklötze sein.