Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover, ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Foto: Thomas Damm, Christian Wilhelm Link

Hans-Christian Biallas (65), Präsident der Klosterkammer Hannover, ist nach schwerer Krankheit am Wochenende gestorben. Der Theologe und ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete, der seit 2011 an der Spitze der Landesbehörde stand, war für seine humorvolle, menschliche und engagierte Art bekannt und beliebt. Er kam 1994 in den Landtag, stieg dort zum innenpolitischen Sprecher auf und war über die Fraktionsgrenzen hinweg geschätzt für seine ehrliche, offene und vertrauenserweckende Art.

„Wir alle kannten ihn meist gut gelaunt. Er war zu jedem freundlich und wurde sowohl in seinem Hauptberuf als Theologe als auch in der Politik sehr geschätzt“, kommentierte Bernd Althusmann den Tod seines langjährigen Weggefährten „HC“. „Ob als Pastor, Politiker oder als Vater von drei Kindern – ‚HC‘ war stets um das Wohl anderer Menschen besorgt. Wir behalten ihn als aufrechten, ehrlichen, sehr liebenswerten und geschätzten Kollegen in Erinnerung, der nicht nur bei uns eine große Lücke hinterlässt.“

An der Spitze der Klosterkammer Hannover, die das nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 das säkularisierte Kircheneigentum für das Königreich Hannover und später seine Rechtsnachfolger eigenständig verwaltet, entwickelte Biallas viele Reformimpulse. Die Kammer hat 40.000 Hektar an Grundbesitz, vor allem Agrar- und Forstflächen, mehr als 16.000 Erbpacht-Grundstücke zählen ebenso dazu wie 800 Gebäude, die zumeist unter Denkmalschutz stehen – dazu gehören auch sieben Klöster. Biallas Amtszeit wäre im kommenden Jahr abgelaufen, die ersten Vorbereitungen für die Suche nach einem Nachfolger waren bereits begonnen worden – wobei aus dem aufsichtsführenden Wissenschaftsministerium der Vorschlag gekommen war, die Stelle auszuschreiben. Darüber hat die Landesregierung allerdings noch nicht entschieden.