Marc Hansmann, Stadtwerkevorstand aus Hannover und SPD-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahlen Ende Oktober, will nach eigenen Aussagen „die Ermessensspielräume fördern“ in der Stadtverwaltung. Falls er neuer Verwaltungschef der Landeshauptstadt werde, betone er zwar die Wichtigkeit der Rechtssicherheit – diese spiele gegenwärtig in der Stadtpolitik auch eine sehr große Rolle.

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Darüber hinaus komme es aber darauf an, Ermessenspielräume zu nutzen, wenn es etwa um rasche Genehmigungen gehe oder um die Frage, ob eine Baubehörde nicht viel stärker beratend und unterstützend auftreten solle. Hansmann will in zehn Jahren 20.000 neue Wohnungen in Hannover bauen, unter anderem auch auf der alten Deurag-Neurag-Raffinierie-Fläche in Misburg und im alten Lindener Hafen. Man könne auch autofreie Wohngebiete schaffen, auf jeden Fall sollten „Leuchttürme entstehen, die bundesweit Beachtung finden“. Auch für ein durchgängiges Radwegenetz setze er sich ein.

Hansmann äußert sich auch zum Filz-Vorwurf im Rathaus

Zum Vorwurf, die Rathausaffäre um Stefan Schostok zeige den SPD-Filz im Rathaus, meinte Hansmann, seiner Meinung nach gebe es wenig Schnittmengen zwischen den Beschäftigten im Rathaus und den SPD-Mitgliedern, dies sei „möglicherweise in den sechziger und siebziger Jahren anders gewesen“. Sollte er OB werden, so Hansmann, dann falle in seine Amtszeit der Personalwechsel in vielen Posten der Dezernenten und Fachbereichsleiter, die in den Ruhestand gehen. Mit Hilfe einer Personalagentur wolle er auf die Suche nach neuen Leuten gehen – und dabei spiele „das Parteibuch keine Rolle“.

Allerdings schätzt Hansmann es als Vorteil ein, wenn Führungskräfte in der Verwaltung ein Parteibuch haben oder zumindest politisch denken können – das erleichtere die Kommunikation mit den Ratsmitgliedern, in denen es eben nicht nur um fachliche Fragen gehe. Der CDU-Kandidat für das OB-Amt, Eckhard Scholz, hatte organisatorische Änderungen im Rathaus für den Fall seiner Wahl zum Verwaltungschef angekündigt – das Rechtsamt solle gestärkt und unabhängiger gemacht werden, das die Verkehrsamt müsse enger mit dem Umweltamt verzahnt werden. Scholz kündigte in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ an, dass er eine „Monokultur“ im hannoverschen Rathaus beenden wolle.