Rebecca Harms, Grünen-Europaabgeordnete aus Lüchow-Dannenberg und profilierte Außenpolitikerin ihrer Partei, hat über eine erneute Kandidatur für das EU-Parlament noch nicht entschieden. Aus der eigenen Partei wird sie ermuntert, sich noch einmal zur Verfügung zu stellen. Harms gehört dem EU-Parlament seit 2004 an, sie hat sich über die Jahre einen Ruf als engagierte Menschenrechtspolitikerin erworben und pflegt gute Kontakte vor allem zu osteuropäischen Gruppen. Der Putin-Administration in Russland steht sie kritisch gegenüber.

Die Grünen-Europaabgeordnete Rebecca Harms beim Rundblick-Besuch mi Isabel Christian (rechts) und Klaus Wallbaum (links). Foto: Gartz

Bei den Europawahlen 2004, 2009 und 2014 war sie Spitzenkandidatin der deutschen Grünen auf der Bundesliste – diese Rolle dürfte ihr bei den Wahlen im Mai 2019 aber nicht zufallen. Bisher war noch ein zweiter niedersächsischer Grüner im Europaparlament, der Hannoveraner Jan-Philipp Albrecht, der sich auf Datenschutz und Justizpolitik spezialisiert hat. Da Albrecht in die schleswig-holsteinische Landespolitik wechselt und die Nachfolge von Robert Habeck als Umwelt- und Agrarminister in Kiel übernehmen soll, fällt er für die Europaliste aus.

Offen ist nun, welche weiteren Niedersachsen ihren Hut in den Ring werfen wollen. Frühestens im November wollen die Grünen diese Personalfragen klären. Versucht wird auch, prominente Seiteneinsteiger für eine Europakandidatur zu gewinnen – Startup-Unternehmer, osteuropäische Sportler oder Leute aus der Internet-Szene.