Michael Höntsch, ehemaliger SPD-Landtagsabgeordneter aus Hannover, ist von einem Mann in Chemnitz bedroht worden, der sich „Kenny Adi“ nennt. Die Polizei in Hannover habe das korrekt aufgegriffen und bearbeitet, berichteten Höntsch und sein Anwalt Matthias Waldraff jetzt vor Journalisten. Das gelte auch für die Polizei in Chemnitz. Doch in der Kooperation mit der sächsischen Justiz sieht Waldraff erhebliche Defizite.


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Höntsch sei dort „ignoriert“ worden. Im Januar 2019 war Höntsch auf Facebook bedroht worden mit der Botschaft: „Wir werden deine Familie auslöschen, du Affe“. Gleich anschließend bat Höntsch über seinen Anwalt, man möge ihm Namen und Adresse des Absenders nach dessen Ermittlung mitteilen, da er zivilrechtlich gegen ihn vorgehen wolle. Ende Februar habe die Staatsanwaltschaft Chemnitz die Akten erhalten und auch den von Waldraff übermittelten Wunsch von Höntsch. Anfang Mai dann hatte die Justiz in Chemnitz den Fall über einen Strafbefehl (30 Tagessätze für je 13 Euro) abgehakt, erst Ende Juni erfuhr Waldraff davon.

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Der Anwalt zeigt sich jetzt verärgert, dass ihm trotz gegenteiliger Ankündigung die Akteneinsicht nicht gewährt worden sei. „Unbegreiflich“ sei, dass man die Morddrohung gegen Höntsch, die dessen Familie in Angst versetzt hatte, „wie eine Bagatelle“ behandelt habe. Es sei dringend nötig, in solchen Fällen auch die Interessen der Opfer stärker zu gewichten.