Nach dem Wirrwarr der vergangenen Woche haben die Vereinigten Staaten nun offenbar endlich etwas mehr Klarheit: Joe Biden soll der nächste Präsident der USA werden. Der Jubel ist groß, das große Chaos, das Donald Trump angekündigt hatte, bleibt derzeit zum Glück noch aus. Hoffen wir, dass das auch heute noch so bleibt, denn der 9. November trägt in den USA auch den Titel „Chaos never dies-Day“ – der Tag des ewigen Chaos.

Absolutes Chaos hat die Corona-Krise in Deutschland sicher nicht ausgelöst. Aber von einer (neuen oder alten) Normalität sind wir in diesem November sicher meilenweit entfernt. Doch ein Durcheinander kann auch alte Gewohnheiten aufbrechen und plötzlich scheint möglich, was lange Zeit noch als Ungeheuerlichkeit verschrien wurde. Das beste Beispiel dafür ist wohl das Homeoffice. Was ewig nicht ging, geht in diesem Jahr erstaunlich gut.

Doch nicht alle Tendenzen hin zu mehr Flexibilität sind am Ende auch gut für den Menschen. Unternehmen und Industrie fordern in der Krise mehr Entgegenkommen, doch die Gewerkschaften mahnen an, dass die Rechte der Arbeitnehmer geschützt werden müssen. Im Rundblick schlagen wir heute eine Schneise in den Dschungel aus Arbeitszeitregelungen und Ausnahmen für Sonntagsschlachtungen.


Rundblick online

Die Debatte der Woche…

…kreist um ein Thema, das in Niedersachsen anders bewertet wird als in anderen Bundesländern. Es geht um die Frage, ob bestimmte Abgeordnete auch dann, wenn sie zusammen noch keine Fraktionsstärke haben, eine „Gruppe“ bilden und mehr Rechte als jene nutzen können sollen, die als einzelne fraktionslose Abgeordnete agieren. Artikel lesen


Für eine Disruption spricht sich derweil auch der Chef der CDU-Landtagsfraktion aus. Dirk Toepffer schlägt vor, die krisengebeutelte Hannover-Messe solle etwas schrumpfen – und so Platz machen für mehr Wohnbebauung. Auch im Streit um die Rettung der Messe, das Ringe um Tarifverträge und die Neuausrichtung des Unternehmens scheint die chaotische Störung durch die Corona-Situation nun zu heilsamen Schritten zu führen.

Verworren ist auch die Suche nach der richtigen Wolfspolitik für Niedersachsen. Fakt ist, dass Wolf und Weidetierhaltung in Niedersachsen früher noch nie zeitgleich existiert haben. Seit einiger Zeit tun sie das jetzt – und die Lage ist angespannt. Ein wirklich gutes Modell, wie beides nebeneinander existieren kann, hat bislang noch keine Seite vorlegen können.

Die CDU freut sich über den Vorstoß, den Wolf nun ins Jagdrecht aufzunehmen. Der SPD-Umweltminister Olaf Lies arbeitet weiter an seiner Wolfsverordnung, um Problemwölfe einfacher beseitigen zu können. Und Naturschützer werben für mehr Geld für Weidetierhaltung und Herdenschutz. Bleibt die Wolfspolitik ein ewiges Chaos? Wir werden es erleben…

Ich wünsche Ihnen einen gut geordneten Wochenstart

Niklas Kleinwächter