Die Ideen-Expo geht in diesem Jahr neue Wege. Mit einem Quizduell, das zeitgleich in vier Bundesländern ausgetragen wird, schaffen die Verantwortlichen ein neues Format für die Jahre zwischen den im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgerichteten Großveranstaltungen auf dem Messegelände in Hannover. Am Freitag der kommenden Woche, dem 30. Juni 2023, treten insgesamt 600 Schüler aus vier Schulen gegeneinander an. In 75 Minuten sollen die Schülergruppen dreimal zwölf Fragen beantworten und so für ihre Schule Punkte sammeln.

Die Schule mit den prozentual meisten richtigen Antworten erhält ein Preisgeld, wobei insgesamt 10.000 Euro ausgelobt werden, die sich auf alle teilnehmenden Schulen je nach Platzierung verteilen werden. Aus Niedersachsen mit dabei ist die IGS Langenhagen (Region Hannover), die sich im Wissens-Wettstreit rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) mit Schulen aus Frankfurt (Oder), Friedrichshafen und Hamburg messen wird. Verfolgt werden kann die live-gestreamte Veranstaltung auf der Internetseite der Ideen-Expo.

Ideen-Expo-Aufsichtsratschef Volker Schmidt und Geschäftsführer Martin Brüning stellen gemeinsam mit Bernd Rittmeier, Lehrer an der IGS Langenhagen, und seinen Schülerinnen Janessa Neumüller und Joana Heuer das „Grips Giganten“-Quiz vor.
Ideen-Expo-Aufsichtsratschef Volker Schmidt und Geschäftsführer Martin Brüning stellen gemeinsam mit Bernd Rittmeier, Lehrer an der IGS Langenhagen, und seinen Schülerinnen Janessa Neumüller und Joana Heuer das „Grips Giganten“-Quiz vor. | Foto: Kleinwächter

„Wir suchen die klügste Schule Deutschlands und machen damit auch unseren bundesweiten Anspruch geltend“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Ideen-Expo, Volker Schmidt, am Montag bei der Vorstellung des Programms in Hannover. Dass die Ideen-Expo längst kein rein niedersächsisches Event mehr ist, kann er auch mit Zahlen belegen: „Im vergangenen Jahr kam zum ersten Mal der größere Teil der Besucher nicht mehr aus Niedersachsen“, sagte Schmidt. 56 Prozent der rund 400.000 Messegäste seien von außerhalb angereist. Zudem erfreue sich die Ideen-Expo einer großen Bekanntheit in der anvisierten Zielgruppe: Laut einer Allensbach-Umfrage aus dem vergangenen Jahr sei die MINT-Messe aus Hannover 36 Prozent der jungen Menschen zwischen 14 und 25 Jahren in Deutschland ein Begriff.


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Neben dem Wissens-Wettstreit geht es bei der Live-Veranstaltung in der kommenden Woche auch um ein ernstes Anliegen. Deshalb ist die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit konzipiert worden. „Wir haben eine riesige Fachkräftelücke, das reicht vom Zerspanungsmechaniker bis zum Elektroinstallateur“, erklärte Schmidt die Dringlichkeit. „Wenn wir die Wärmewende schaffen wollen, brauchen wir die Fachkräfte dafür.“

Der berufsorientierende Ansatz der Veranstaltung lässt sich an den Projektpartnern erkennen. Jede teilnehmende Schule arbeitet mit einem vor Ort ansässigen Unternehmen zusammen, sie wurden teilweise sogar aufgrund der Nähe zur jeweiligen Firma ausgewählt. Beim Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium in Frankfurt (Oder) ist das Tesla, bei der Claude-Dornier-Schule in Friedrichshafen ist es ZF und bei der Hamburger Schule Stübenhofer Weg ist Aurubis Partner. Die IGS Langenhagen stand als Teilnehmer aus der Region hingegen schon lange fest, hier hat man schließlich den Flughafen als Partnerunternehmen hinzugezogen.

Mit einer neuen Ideen-Expo-App können Schüler ihr Wissen rund um die MINT-Fächer testen und als Schule gemeinsam gegen andere Schulen antreten. | Foto: Kleinwächter

Damit in der kommenden Woche alle Schüler zeitgleich an dem Quiz, das den Namen „Grips-Giganten“ trägt, teilnehmen können, hat das Team der Ideen-Expo extra eine App entwickeln lassen. Diese stellt die zweite entscheidende Änderung im Auftreten der MINT-Jugendmesse dar und soll auch nach der Live-Veranstaltung eine wichtige Rolle spielen.

„Wir wollen MINT und Spaß vereinen“, erklärte Ideen-Expo-Geschäftsführer Martin Brüning. Die Schüler sollten „spielerisch herangeführt“ werden und dabei im Idealfall auch etwas über ihre eigenen unerkannten Stärken im MINT-Bereich lernen. In einem zweiten Schritt soll die App künftig dann auch geeignete Informationen zur eigentlichen Ideen-Expo liefern, wie etwa einen Lageplan, aber vor allem soll sie den Nutzern individuelle Empfehlungen zu den persönlich interessantesten Messeständen liefern können.



Doch zunächst ist die App als Wissenstester konzipiert und erinnert vom Aufbau her an die einst sehr beliebte Anwendung mit dem Namen „Quizduell“, bei der teils unbekannte Nutzer gegeneinander antreten konnten. Die Fragen für die Ideen-Expo-App stammen aus dem Fundus der Veranstalter und werden nun laufend aktualisiert. Dafür arbeite man eng mit der Hochschule Hannover zusammen, an der Professoren und Studenten immer wieder neue Fragen rund um die MINT-Fächer und den Wirtschaftsbereich entwickelten.

Nach dem Startschuss am 30. Juni soll die App frei verfügbar heruntergeladen werden können. Damit sichergestellt ist, dass die gewünschte Zielgruppe, also vorrangig Schüler zwischen Klasse 7 und 13, erreicht werden, soll man sich in der App seiner eigenen Schule zuordnen. Für diese kann man dann jederzeit Punkte sammeln, denn neben dem Live-Modus, der in der kommenden Woche zum Einsatz kommt, soll es auch sogenannte „Monats-Battles“ geben. Dabei kann dann jeder Nutzer individuell Quizfragen beantworten und für seine Schule Punkte sammeln.