Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) hat die künftige Präsidentin der Klosterkammer, Thela Wernstedt, als „fachlich und menschlich hervorragend geeignet für das Amt“ bezeichnet. Die Landesregierung hatte sich am Dienstag für Wernstedt entschieden, nachdem vor zwei Wochen eine Auswahlkommission einstimmig für die 55-jährige Ärztin und SPD-Landtagsabgeordnete aus Hannover plädiert hatte.

Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) präsentiert die neue Präsidentin der Klosterkammer Hannover: Thela Wernstedt (SPD). | Foto: Wallbaum

Wernstedt soll im September oder Oktober die Führung der Landesbehörde mit ihren 160 Mitarbeitern übernehmen. Der bisherige Präsident Hans-Christian Biallas war im Februar 2022 verstorben. Die Klosterkammer verwaltet 17 Klöster und Stifte, 43 Kirchen, 40.000 Hektar Grundbesitz, viel Wald und 16.000 Erbpacht-Verträge mit Hauseigentümer, außerdem 800 Denkmale – ist aber recht eigenständig in ihrem Wirken. Sie kann inhaltlich nicht von der Landesregierung gesteuert werden, es gibt lediglich eine Rechtsaufsicht. Jährlich vergibt die Kammer mehr als eine Million Euro für soziale, kulturelle und bildungspolitische Zwecke.

Wernstedt möchte Klöster bekannter machen

Nach Angaben von Mohrs hat die Auswahlkommission aus Vertretern des Ministeriums, der Vorsitzenden des Kuratoriums und Personalfachleuten mehrere Bewerber angehört und dann die Empfehlung abgegeben. Die nicht berücksichtigten Bewerber würden nun eine Absage erhalten. Sie haben dann zwei Wochen Zeit, eine Konkurrentenklage einzureichen – wenn sie meinen, besser geeignet, befähigt und qualifiziert zu sein als Wernstedt. In einem solchen Fall würden die Verwaltungsgerichte entscheiden. Die Stelle des bisherigen Kammerdirektors Andreas Hesse, der zum Jahresende in den Ruhestand geht, soll ebenfalls bald ausgeschrieben werden. „Wir werden die Ausschreibung mit der neuen Präsidentin abstimmen“, sagte Mohrs.


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Wernstedt erklärte, sie habe „große Lust auf die Aufgabe, die Klosterkammer weiterzuentwickeln“. Dazu gehöre es, die vielen Förderinstrumente im sozialen Bereich zu entwickeln. Sie wolle auch Kinder und Jugendliche stärker an die Kammer heranführen und die „Schätze“, etwa die Klöster, besser der Allgemeinheit bekannt machen. Bisher gebe es zwar viel Fachliteratur, aber kaum allgemeinverständliche Publikationen, die einen Überblick etwa über die niedersächsischen Klöster bieten könnten. Wernstedt will ihr Mandat in der Landtagssitzung am 13. September abgeben – auf der SPD-Liste rückt dann Jan Henner Putzier (Uelzen) in den Landtag nach.


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